Dienstag, 10. April 2012

Ostern in Australien

Hallo ihr lieben Menschen! Zunächst mal ganz liebe Osterwünsche von der anderen Seite der Welt!


Über Ostern hatte Stefan 4 Tage frei und wir nutzten die Zeit um unsere To-Do-Liste weiter abzuhaken.
Wir fuhren Mittags los in Richtung Cape Tribulation. Da wir beide dachten, zum Cape Tribulation gehört doch sicherlich eine Stadt oder zumindest ein Dorf, gingen wir auch davon aus, dass es dort eine Übernachtungsmöglichkeit gibt. Dem war aber nicht so. Also übernachteten wir mal wieder am Straßenrand. Am nächsten Tag gelangten wir dann endlich zum Cape Tribulation Beach. Ein ganz nettes Felckchen Erde. Hier treffen nämlich zwei Welten aufeinander. Der Dschungel und das Meer. Beides in Kombination wunderschön anzusehen... 
Aber der Dschungel wäre ja langweilig, wenn sich nicht mindestens ein gefährliches Tier gezeigt hätte. Stefan entdeckte eine riesige Spinne vor nem Toilettenhäuschen. Es kamen auch gerade ein paar Touris mit nem Guide vorbei, der erklärte, dass diese Spinne äußerst giftig sei. Allerdings hatte ich nicht so viel Angst vor der Spinne wie vor den Quallen im Meer. Zwar wurde auch vor Krokodilen gewarnt, aber ich bin hauptsächlich nicht tief ins Meer gegangen, weil am Strand eine Notfallessigflasche aufgestellt war. Zum Glück hatte Stefan beim Tauchscheinkurs aufgepasst und wusste noch wozu dieser Essig gut ist. Nämlich um in Notfall die quallenverseuchte Haut zu säubern. Nene, Planktonbisse reichen mir völlig aus. 



Diese Kügelchen sind wohl die Abfälle von Krebsen. Von Oben betrachtet, erkennt ein kreatives Auge wunderbare Muster, Tiere und Figuren...


und hier mündet ein Süßwasserbach ins salzige Meer...





(eine Insel mit zwei Bergen und dem schönen blauen Meer...)


Nachdem wir genug vom Cape hatten, gings weiter Richtung Mossman. Dort übernachteten wir und fuhren am nächten Tag zum Mossman Gorge.
Ein Fluss mitten im ältesten Regenwald der Welt mit riesigen Steinen, die zum chillen einladen. Jedoch ist das Flusswasser so kalt, dass ich mich erst gar nicht reintraute und Stefan nur drin rumplantschte weil er auf einem Stein ausrutschte und ins Wasser fiel. Haha!


Mossman Gorge ist nicht nur unter Touris beliebt. Auch jede Menge Einheimische tummeln sich am kleinen Stand am Fluss. Sozusagen der australische Baggersee ;)



Wir blieben auch hier nicht wirklich lange, denn die Liste der zu erledigenden Dinge war noch lang. So stand zB auch Port Douglas auf dem Plan. Im Reiseführer wird dieser Ort wie folgt beschrieben: 
"Port Douglas ist eine kleine Hafenstadt die hauptsächlich vom Tourismus lebt" 
nun gut, Mallorca lebt auch vom Tourismus...
"Port Douglas ist vergleichmar mit Cairns, besitzt aber einen wunderschönen weißen Strand, den Four Mile Beach"
hört sich doch ziemlich cool an.
Ist es aber nicht. Der Four Mile Beach ist wieder mal nur ein "Fake". Auf Postkarten sieht dieser Strand echt toll aus. Zu doof nur, dass es genau einen kleinen Strandabschnitt gibt, an dem Palmen stehen (dieser Bereich wird wohl immer für die Postkartenbilder verwendet) und auch nur ein winzig kleiner eingezäunter Badebereich. Alles in allem, ein nicht rentabler Ort. 
Daher fuhren wir am nächsten Tag weiter zu Hartleys Crocodile Adventures. Eine Krokodilfarm mit  australischem Zoo. Endlich hatten wir mal die Möglichkeit ein Cassuari in echt zu sehen. Überall am Straßenrand stehen zwar Warnschilder, man soll aufpassen, dass man keinen Cassuari überfährt, aber gesehn haben wir noch keinen. 
Dieses Tier ist äußerst schwer zu beschreiben, Füße wie ein Dinosaurier, die Statur eines Emus und am Hals baumelt ein roter Lappen wie bei einem Truthahn. Jedoch wäre der Regenwald hier in Australien nicht so wie er ist ohne den Cassuari. Den sein Kot ist ein einzigartiger Dünger, der unbedingt notwendig ist, damit verschiedene Pflanzen wachsen können. Soviel zur allgemeinen Bildungslücke.
Aber wir waren ja nicht nur wegen den Cassuaris da. Wir wollten ja die Krokodile sehen. Es gab außer einer Krokodilfarm, wo nur Krokodile gezüchtet werden um später auf touristischen Tellern zu landen oder Schickimickihandgelenken zu baumeln, auch noch eine Bootstour und allerlei Krokodilzeug, wie eine Handfütterung, die Todesrolle wurde gezeigt und später gab es auch noch eine Schlangenshow. Das beste und lustigste war aber die Bootstour. Vielleicht deswegen weil unser Guide ein Australier war, wie man ihn sich vorstellt. Total aufgedreht, verarscht alle möglichen Leute (wie den Kerl der mit ner Tokio-Hotel-Frisur rumlief) macht ständig Witze und freut sich selbst drüber am meisten und schmettert ein Krokodilsong nach dem nächsten. Als wir mitten auf dem See/Fluss/Lagoone (was auch immer) waren, nahm er eine lange Stange raus, befestigte ein halbes Hühnchen dran und lockte ein gigantisches (über 4m) Krokodil an. Er lies es auf jeder Bootsseite 3 mal aus derm Wasser springen. Jedes mal, wenn der riesige Kiefer dieses Tieres zuschnappte gab es ein Geräuch, wie wenn man einen Böller in einen Gulli wirft (laut Stefan). 
Im Park wurden später noch mehr Krokodile gefüttert und wir konnten einige tolle Krokofotos machen.




Am letzten Tag wachten wir morgens in Kuranda auf. Auf einem Parkplatz an dem ein Schild befestigt war, wo draufstand, dass Overnightcamping verboten sei. Hups, haben wir wohl nicht gesehen. Wirklich. Jedenfalls, Kuranda ist bekannt für seine Märkte. Jedoch gibt es auf diesen Märkten an jedem Stand im Grunder den selben Kram. Esoterikzeugs und Asienzeugs. Sarongs und Chillerhosen zum 5fachen Preis, wie sie in Asien erhältlich sind. Wir haben nichts von dem Kram gekauft, dafür aber für jeden eine Pie. Das ist das australische Landesessen, das wir bis dato noch nicht probiert hatten. Im Prinzip gefüllte Blätterteigpasteten. Meine war mit Spinat und Fetakäse gefüllt uns Stefans mit Steak, Tomaten uns Sose. Beides ganz ok. Kann jedoch nicht mit dem thailändischen Essen mithalten.
(Man erkennt nur schlecht wie vollgestopft dieser Schuppen ist. Vollgestopft mit lauter Schätzen...)


Nach Kuranda ging es weiter zu den Milla Milla Falls. Einem Wasserfall wie aus nem Bilderbuch. Echt wunderschön. Aber wir hatten eine Liste abzuarbeiten, weshalb wir nicht lange in dem kleinen See vorm Wasserfall rumplantschten.
Eine Platypusfarm war unser nächster Stop. Platypus ist der englische Name für Schnabeltier. Eine Schnabeltier ist wohl das seltsamste Tier, das man sich vorstellen kann. Da hat der liebe Gott wohl von allem etwas zusammengewürfelt. Es legt beispielsweise Eier, ist aber ein Säugetier.
Nach diesem Platypus haben wir schon ziemlich lange gesucht. Und nun endlich bot sich die Gelegenheit mit Ferngläsern bewaffnet eines zu finden. Wir saßen also auf einer Lichtung am Rande eines kleinen Teiches und warteten. Ich hatte schon zwei mal einen Schnabel gesehen und dann kam es endlich ganz raus. Zuerst stiegen kleine Blubberbläschen auf und dann das ganze Schnabeltier. Es war viel kleiner als erwartet. Ich dachte immer, ein Schnabeltier wäre so um einen Meter groß. Doch in Wirklichkeit sind die nur knappe 50cm lang. Zum Glück besitze ich ein dickes Rohr für meine Kamera :)



Nach der Platypusfarm machten wir noch kurz Halt bei ner Schokoladenfabrik, naschten Chilli und Minzeschokolade und stellten fest, dass wir, bzw., dass ich wenn überhaupt, nur auf Vollmilchschokolade stehen. Bevor wir unsere Essensvorräte in unserem Stammsupermarkt Coles auffüllten machten wir noch bei einem Winzer halt. In Deutschland sieht eine Weinfabrik wohl so aus. Pfälzer Wald und überall Trauben. Hier gibt es natürlich keinen Pfälzer Wald aber auch keine Trauben. Denn der Winzer braut seinen Wein aus Mangos. Wir probierten Demiwein, süßen Dessertwein, Mangosekt und Mangolikör und zum Abschluss auch noch einen Limettenlikör. Ich hätte am liebsten den ganzen Laden gekauft. Wieso bauen die Bauern bei uns keine Magos an?! Da ich aber nur mit einem Rucksack reise und es auch noch so etwas wie Zoll gibt, blieb es bei einer Flasche Mangowein, Sekt für das Mädchen und Likör für mich. 
Ich freue mich schon riesig auf die Verkostung zu Hause.


Ach ja, nun ist es wohl keine Überraschung mehr... 
Wir haben, fals der Pilot sich nicht verfliegt, am 25.5.2012 wieder deutschen Boden unter den Füßen...

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