Tag 44 - Melaka

Nach einem Frühstück, Haferflocken mit heißem Wasser und Honig, holte uns Julia, eine Freundin von Marcus ab und wir fuhren nach Melaka. Ddie Fahrt dauerte mal wieder ne halbe Ewigkeit, denn in Malaysia hat jeder ein Auto, was bedeutet, dass auch ständig Stau irgendwo ist. Und es Hat auch jeder Kissen im Auto. Nicht so seltsame Omakissen. Julia hatte in ihrem richtig schicke, moderne Kissen. Sowas braucht mein nächster Mr. Ti auch. Aals wir dann endlich in Melaka ankamen und noch zwei weitere Freunde trafen, deren Namen ich mir leider nicht merken konnte, bemerkte ich sehr schnell, dass Melaka eine Künstlerstadt ist. Die kleinen Cafés sind alle einzigartig eingerichtet. Überall hängen Bilder, stehen Skulpturen rum und es wimmelt von Pflanzen. Die Häuser sind auch genau in meinem Stil gehalten. Klein zur Straße hin, aber endlos lang gezogen. In den Hinterhöfen gibt es meistens ein kleiner Teich, manchmal auch mit Schildkröten drin. Wunderschön. Ich wünschte ich hätte ein Bauernhaus in genau so einem Stil. Das wäre wirklich das legendärste was mir passieren könnte. Zum Mittagessen ergatterten wir uns einen Tisch in einem kleinen Lokal. Hier wimmelte es nur so von Einheimischen. Draußen standen sie sogar Schlange um einen Platz zu bekommen. Dann musste das Essen wohl lecker sein, dachte ich mir. War es aber nicht. Spagettis in einer scharfen Tomaten-Currysuppe, Reis, Hähnchenschenkel in ner braunen Brühsose und scharfer Tofusalat. Komische Zusammenstellung. Aber die Malaysier hatten bestellt und wir sollten von allem etwas probieren. Höflicherweise taten wir das auch. Aber mein Getränk konnt ich nicht runter bekommen. Es sollte eigentlich ein Eistee sein. Was aber kalte weiße Brühe mit warmen Dingern drin, die man bei uns für Graubensuppe verwendet. Wiederlich... Nach einem kleinen Spaziergang , einem Foto auf einer mit Blumen geschmückten Party-Rikscha und einem Burgfotoshooting entdeckte Stefan in einem Fluß eine Rießenechse. So groß wie ein kleines Krokodil. Ich war total perplext, denn ich dachte wirklich, dass es ein Krokodil wäre. Wie versprochen, gab es auch noch ein malaysisches Dessert. Zuerst wollte ich die giftgrünen Bällchen gar nicht probieren, aber dann hatte ich doch Gefallen gefunden. Ich kenne den Namen nicht, aber im Innern ist brauner halbgeschmolzener Zucker. Wirklich ne süße Sünde. An einer andern Straßenecke entdeckte ich Minischuhe. Das waren aber keine Kinderschuhe, sondern die Schuhe für chinesische Frauen, denen die Füße gebunden werden. Früher, und vielleicht auch noch heute, bekamen die Mädchen im Alter von 3 Jahren die Zehen nach hinten gebunden. Das ganze ging über Jahre bis irgendwann eben die Füße fast gebrochen waren und man quasi nur noch einen halben Fuß hat. Deshalb auch der Trippelgang der Chinesinen. Ich denke, das sind Schmerzen, mit denen man ein Straftäter foltern sollte...

Weiter gings mit dem Auto zu einem Straßenstand. Und dieses Mal meine ich wirklich ein Straßenstand. Nicht solche, die man in Thailand an jeder Ecke findet. Sondern eher ein kleines Café mitten an der Hauptstraße zwischen Wohnhäusern, überdeckt mit Planen und zusammengezimmerten Dächern. Das Ding war aber in Wirklichkeit nicht klein. Geschätzte 200 Menschen drängten sich um und in das Lokal. Es muss hier wohl den besten Cocosnussshake weit und breit geben. Wir nahmen alle einen Special-Shake. Cocosnuss mit einem Bällchen Vanilleeis. Wow, war das lecker! Hab sogar Stefans Shake noch vernascht, den er nicht mehr wollte. Ich denke ich sollte die Cocosnüsse von Asien nach Deutschland importieren und auch einen solchen Shakestand aufmachen. Eine weitere neue Marktlücke.

Eigentlich wollte ich jetzt noch schreiben wie wir anschließend noch Karaoke sangen und Fondue aßen, aber ich sitze wirklich schon seit stunden hier und tippe die Berichte der letzten Tage ab. Und Jetzt hab ich keine Lust mehr. Nur noch soviel: mittlerweile ist Tag 45 und ich bin gut in Kuching, Borneo, angekommen.