Dienstag, 24. April 2012

Angkor Wat

Heute morgen gings nach dem Frühstück, es gab Spiegeleier und selbstgemachte Limonade für mich und für Stefan einen ziemlich leckeren Wassermelonenshake, Richtung Angkor Wat. Ich hab mir ja nicht wirklich was unter dieser riesigen Tempelanlage vorstellen können, daher war ich umso erstaunter als uns Pim, unser Tuk-Tuk-Fahrer am ersten Tempelt absetzte. Es ging über einen gewaltigen Wassergraben zu einem majestätischen, uralten Gebäude. Dort erkundeten wir dann die Tempelanlage von innen. Ich staunte nicht schlecht wie gut alles noch erhalten war. Die Menschen, die das hier erbaut hatten, hatten sich ziwmlich viel Mühe gegeben, denn überall waren kleine Buddhas und andere Figuren mit ganz vielen Details in den Stein gemeiselt.




Es war unbeschreiblich heiß. Nach nur einer halben Stunde, war ich so erledigt, dass ich auf der Stelle eingeschlafen wäre, hätte ich es zugelassen meinen Körper in eine halbwegs horizontale Position zu bringen. Um das zu verhindern, kauften wir uns also eine Cola und ein Eistee. Stammgetränke. Die Frauen bei den Souvenirständen beförderten uns mit sanfter Gewalt zu rosanen Plastikstühlen, wo wir uns ausruhen sollten. Direkt neben einem Schild:

Jetzt hat das Rätsel, wo all die deutschen Steuergelder hingehen also ein Fragezeichen weniger?
Um zum nächsten Tempel zu kommen, musten wir zurück zu Pim. Am Rande des Wassergrabens sah ich etwas aus dem Wasser auftauchen und dachte zuerst es wäre ein riesiger Fisch. Bei genauerem Hinschauen erkannte ich eine Horde von Kindern die ausgelassen im Wasser plantschte. Sie hatten sich sogar eine Rutsche gebaut. Wir blieben bestimmt 10min dort sitzen und ich knipste mir fast den Akku leer.


Dann gings über einen holprigen Weg weiter zum Angkor Thom. Im großen und ganzen eben auch ein Tempel. Genial gemacht und erhalten eben. Man hätte sich ewig in dieser Tempelanlage aufhalten können. Es gab kleinere Tempel, Terassen und welche mit hohen Aussichtsemporen. Alle samt mit den fein verschnörkelten Buddha-Schnitzereien in den Steinen.




Gegen Mittag verschlug es uns zu einem Imbissstand. Ja, man merkt eindeutig, dass man sich in einem ärmeren Land befindet, denn es gibt wieder an allen Ecken etwas zu kaufen. Nicht nur dass Menschen imTempel dir Räucherstäbchen andrehen wollen oder überall Kinder rumlaufen, die irgendwas für einen Dollar loswerden wollen, auch gibt es hier, man glaubt es kaum, etwas zu Essen. Nicht wie beim Uluru, wo man Stundenlang drumherum wandern kann und seine 3l-Wasserflasche selbst mitbringen muss. Jedenfalls bestellten wir gebratene Nudeln, die wir uns teilen wollten. Da der Hunger nicht so groß war und die Portionen üppig aussahen. Das erste Kind, das Postkarten verkaufte, konnten wir noch abwimmeln. Beim zweiten verfielen wir ihrer Masche. Dieses Mädchen wird sicherlich mal ne gute Geschäftsfrau. Das Mädchen hatte uns einen Deal vorgeschlagen, dass wir 10 Postkarten für 2$ kaufen sollten, wenn es die Hauptstadt von Deutschland, die Anzahl der Bundesländer und die Kanzlerin wisse. Total im Handelfieber, wir haben sogar beim Essen erfolgreich gehandelt, wollte Stefan den Wucherpreis auf 1$ drücken. Die Kleine willigte ein, aber nur wenn wir ihr die Hauptstadt von Madagaskar sagen können. Mada-wer? Ich wollte dann auch bisschen angeben, dass ich Lublijana und Zagreb kenne. Aber auf die Hauptstatd von Madagaskar wusste wir immer noch nicht. Wir unterhielten uns etwas mit dem Mädchen, das auf deutsch, spanisch, französisch und japanisch bis auf 10 zählen kann und mussten uns dann doch geschlagen geben. Ich meine, diese Taktik macht sogar mich weich. Wenn man besser ist als alle andern, soll man auch dafür belohnt werden. Wir haben das dann später bei einigen andern Kindern ausprobiert, die aber weder Berlin kannten, noch bis 3 zählen konnten. Pech ihr süßen Kleinen. Aber ein trauriges Lächeln kann mich nun nicht mehr erwichen.


Nach dem Essen fuhr uns Pim weiter zum Ta Prohm Tempel. Den Schönsten. Diese Anlage ist noch etwas zugewuchert und liegt mitten im Dschungel. Der Tempel ist auch nicht so gut erhalten wie die anderen, teilweise sogar ziemlich eingestürzt. Dennoch, hier kommt mit Sicherheit die Dschungelbuch-Tempelstadt-Idee her. Hier stehen Bäume die so hoch sind, dass man meinen könnte, sie würden ewig weit in den Himmel wachsen. Die Natur ist wirklich unglaublich. Und dieser Tempel ist der beste und schönste Beweis dafür, dass die Menschheit auf der Erde nur geduldet ist Früher oder später holt die Natur sich alles wieder zurück. Es ist total krass zu sehen, wie gigantische Wurzeln aus dem Dach eines zerfallenen Tempels wachsen. Ich war von diesem Anblick, der sich überall um mich herum bot, ziemlich beeindruckt und sprachlos.






Da es immer noch abartigheiß war und wir nun genug von Tempeln gesehen hatten, fuhr uns Pim gegen 15Uhr zurück ans Hotel. Dort bemerkte ich erst, dass ich mindestens 4 Töne brauner geworden war. Zuerst dachte ich, meine Füße wären unheimlich schmutzig. Aber das war kein Dreck, sondern braune Haut. Ich muss schon wieder Australien zum Vergleich herbei ziehen. Dort wir man nämlich von 3min Sonne schon Krebsrot. Daher ist es ratsamer erst gar nicht in die Sonne zu gehen. Hier kann man den ganzen Tag draußen verbringen und ist am Ende wunderbar braun.
Völlig erschöpft mussten wir uns erst einmal ein Schläfchen gönnen :) Eigentlich wollten wir Harry Potter schauen, aber ich schlief nach 4min einfach ein und wurde erst ein paar Stunden später wieder wach. Es wurde schon langsam dunkel und so machten wir uns fertig fürs Abendessen. Heute wollten wir an den Essenständen uns ein BBQ gönnen. Denn hier wird der Hof des Kindergartens abends als Küche umgebaut, auf der Straße davor werden Plastikstühle und Tische aufgestellt und schon ist das Open-Air-Restaurant fertig. Eigentlich besteht diese ganze Straße aus vielen kleinen Open-Air-Restaurants, die aber so dicht beieinander sind, dass man den Unterschied, in welchem man jetzt sitzt, eh nicht erkennen kann.
Wir wählten 3 Sorten Fleisch, Chicken, Beef und Frog (!) und Stefan bestellte sich in völliger Probierlaune einen Durian-Shake.  Durians sind seltsame Früchte die ich eigentlich gar nicht probieren wollte. In ziemlich vielen Hotels, vor allem in Malaysia, hängen Schilder, dass keine Durians im Zimmer erlaubt sind. Grund: sie stinken wohl bestialisch. Und schmecken tun sie wohl auch nicht besonders. Zumindest der Shake war nicht lecker. Stefan tat sich und den Straßenkindern etwas gutes und schenkte ihnen den Durian-Shake. Das kleine Mädchen freute sich unheimlich drüber und kam auch gleich um unsere Plastikflasche zu ergattern. Leider konnten wir die nicht entbären, da sie noch halb voll war. Das BBQ war fast wie ein mongolisches BBQ. Wir bekamen einen kleinen Tischgrill auf Minigasherd. In das Wasser um die Grillstelle herum wurde Gemüse gegeben und Nudeln. Während das Suppengebräu köchelte, machte Stefan den Grillmeister und leigte fleißig auf. EIgentlich wollte ich mich mit dem Chickenfleisch, Reis und Gemüde zufireden geben, aber dann entschied ich mich doch um. Denn Stefans freudiges Gesicht, als er in das Froschfleisch biss, lies mich todesmutig auch an einem Froschfleischstückchen knabbern. War gar nicht mal so schlecht. Schmeckt fast wie Chicken :)




Nach dem Abendessen schlenderten wir noch über den Nightmarket, der wegen geringer Kundschaft heute wohl schon früher schloss. Bei einer verhandelsfreudigen Kambodschanerin kaufte ich zwei Kissenbezüge, die ich schon immer einmal haben wollte und einen Schal für meine Schwester. Ich war ja ganz erstaunt, als die Frau meinte, ich sollte den Schal meiner Schwester mitbringen. Als ich sie fragte, woher sie denn weiß, dass ich eine Schwester habe, wurde sie ganz verlegen und meinte, sie hätte es sich denken können. Jaja... Was ich mir denke ist, dass ich möglichst viele Schals meiner Schwester abstecken will, wenn ich nach Hamburg ziehe und hoffe, sie mit diesem super zarten Kambodscha-Schal gütig stimmen zu können. Da sie eh nie meinen Blog liest, kann ich auch so offen drüber reden. EIgentlich wollte ich auch noch die Chillerhosenbestellung hier kaufen, aber wie schon gesagt, die kleinen Stände machten alle schon dicht und ich wurde auch nicht mehr von allen Seiten mit Laaady bequatscht. Apropo Lady. In Thailand hieß ich Miss, auf den Philippinen war die die Maaaaaam und hier bin ich eine Lady. Wie wohl jedes asiatische Land seine eigenen Tuk-Tuks hat, so hat auch jedes Land seine eigene Art Massagen uns sonstiges an die Frau zu bringen. Und da man sich ja sonst nix gönnt, ließen wir uns, natürlich nach Verhandlungen, für 3,50$ pro Person eine ganze Stunde massieren. Jetzt lieg ich glücklich und zufrieden im Hotelnest und habe soeben beschlossen die Bilder von Heute erst morgen hochzuladen.

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