Samstag, 21. April 2012

Asien, du hast mich wieder!

Wir fuhren morgens gegen 9Uhr zum Flughafen Cairns, flogen nach Darwin und stiegen dort um in den Flieger Richtung Asien. Nach 5min in diesem Flugzeug machte mein Herz schon einen Hüpfer. Endlich weg von Australien. Und der Witz bei dem ganzen Australienthema ist: noch nicht mal von oben ist dieses Land ein Hingucker! Nunja, wir stiegen in Singapore nochmal um und landeten schließlich mit einer Stunde Verspätung in Bangkok. Schon in Singapore, der asiatischen Schweiz, merkte ich eine deutliche Stimmungssteigerung. Endlich wieder freundliche Menschen, die einem zulächeln. Und nicht nur so ein künstliches How-are-you-Grinsen. Obwohl ich bei meinem ersten Bangkokbesuch ja gar nicht angetan von der Stadt war, kam es mir dann an diesem Abend vor, als sei ich nie wirklich lange weg gewesen. Es war, als würde ich heim kommen. Dieser vertraute Geruch von Tuk-Tuk-Abgasen gemischt mit Pad Thai und manchmal auch Fekalien. Dennoch. Ich freute mich unheimlich. Meine Mama sagte, sie hätte gleich an meinem Schreibstil gemerkt, dass es dem Kind wieder besser gehe. Stefans Papa meinte daas übrigens auch. ;)
Wir kamen also Nachts gegen 2Uhr in nem Hostel, in dem Stefan schon mal war, an und es verschlug uns direkt ins 7/11. Ein Schinken-Käse-Sandwich ausem 7/11. Wie hatte ich das vermisst. Total kaputt mussten wir noch schnell das Mückengitter am Fenster über dem Bett reperieren, bevor es uns in der Nacht erschlagen würde und dann schlief ich auch schon ein. Auf einer harten Matratze.
Am nächsten Tag zogen wir in ein anderes Hotel, in das, wo ich an meinem ersten Bangkoktag war. Stefan war ganz begeistert vom hölzernen Fußboden und ich von der Sauberkeit der Zimmer und Sanitäranlagen.

Wir schlenderten den Tag über in der Khoa San Road rum, bestaunten die vielen kleinen Lädchen und zum Schluss verbrachten wir doch 2 Stunden bei einem Schneider. Ich lasse mir nämlich einen Anzug nähen. Maßgeschneiderter, gefälschter Armani Anzug!
Zum Essen gab es heute, wie konnte es auch anders sein, Pad Thai und Mangoshak. Ich kann mich gar nicht genug drüber freuen.Abends liesen wir uns in eine PingPong-Show verfrachten. Ich denke, ich sollte an dieser Stelle nicht weiter ausholen, was das für eine Show ist. Jedenfalls wird nicht Tischtennis gespielt. Aber wenn man schonmal in Bangkok ist gehört, meiner Meinung nach, eine PingPongShow schon zum Pflichtprogramm. Ich wäre dort vor einigen Monaten ja auch hingegangen. Nur dachte ich mir damals noch: geh besser nicht, nicht dass du am Ende verschleppt wirst. Nun gut, verschleppt wird man so oder so. Aber nur von den Tuk-Tuk-Fahrern. Unser Fahrer hat uns nämlich für gratis an den Hintereingang eines etwas heruntergekommenen Hauses gebracht und als die Show vorbei war, war auch unser Fahrer verschwunden. Immerhin haben wir ihn nicht bezahlt. Ansonsten verlief dieser erste Tag relativ ruhig. Wir mussten uns erst mal aklimatisieren. In Australien hatte ich ja nie Durst, oder zumindest nur in den ersten paar Tagen. Und hier hänge ich ständig an der Falsche. Aber auch verständlich, wenn es Abends um halb 10 noch 33°C heiß ist.
Heute, am 2. Tag, musste ich nochmal zum Schneider um meinen Anzug nochmal anzuprobieren. Wahnsinn wie schnell die Menschen hier arbeiten können. Wenn sie wollen. In Deutschland wäre ich sicherlich mit den Worten: frühestens nächste Woche können wir beginnen, abgefertigt worden. Mein Rock, Bluse, Hose und Blazer waren schon fast fertig. Jetzt muss eben nur noch alles an meinen üppigen Körper angepasst werden und schon seh ich ziemlich schick aus.

 Für 40Baht liesen wir uns dann ins MBK-Shopping Center fahren. Die heiße Luft die einem ins Gesicht schlägt, wenn man hinten in nem Tuk-Tuk drinnen sitzt ist sowohl unangenehm als auch einzigartig. Unser Fahrer wollte noch schnell seine Provision abkassieren, also mussten wir vor einem Geschäft aussteigen, kurz reingehen und dann gings weiter. Im MBK gab es lauter kleine Schnappächen-Stände, ähnlich wie in der Khao San, aber auch einige teure Läden. Ich beschloss aber, erstmal nichts zu kaufen und die Preise in Kambodscha zu checken. Schließlich komm ich ja in 2-3 Wochen wieder nach Bangkok. Kurz bevor wir das MBK verlassen wollten, fand Stefan noch einen Turnschuhstand und schaute sich gie gefälschten Puma und Adidas-Sneakers an. Währenddessen ruhte ich mich auf einer Bank aus und beobachtete die Menschen. Wieso war ich kein bisschen verwundert, als ich ein schlafendes Kind in einem Einkaufswagen entdeckte? Richtig! Asien! Und es kommt noch besser. Eine Chinesin hatte das kleine Mädchen auch bemerkt und streichelte es liebevoll am Fuß. Gut, wenn die das Kind betatschen kann, darf ich auch sicherlich ein Foto machen.
 
Auf dem Rückweg in die Khao San, machten wir wieder einen Stop in nem Schneidergeschäft um statt 400Baht nur 40Baht bezahlen zu müssen. Ein Green Chicken Curry und ne Kokosnuss zur Stärkung

 und dann wollten wir zurück ins Hotel um unser Übergewicht auszusortieren und nach Deutschland zu schicken. Allerdings fand ich wieder mal ein wunderbares Opfer. Ein kleines Mädchen, das sich gerade ein Kakao-Getränk von nem Straßenstand kaufte. Ich denke, mehr muss man zu diesem Bild nicht sagen. Allein ihr Lächeln über die vielen bunten Streuseln ist doch schon wunderbar.

Wie schon gesagt, wir richteten unser überflüssiges Gepäck und brachten es zur Poststation gleich gegenüber. Wir hatten mit so ca. 10kg gerechnet. wie man sich doch irren kann. Es scheint, als würden nicht nur die deutschen Personenwaagen spinnen, auch diese hier zeigte tatsächlich 19kg an. Also nochmal umpacken, schwere Weinflaschen, Sand und Haarspray kamen zurück in den Rucksack und schon wog das Paket nur noch 13kg.
Und nun sitze ich, nachdem ich mir mit Stefan ein Pad Thai geteilt habe, hier im Hotel, genieße das kostenlose Internet, das so schnell ist, dass ich bereits Harry Potter 7 am runterladen bin und freue mich über mein doch ganz nettes Leben. Morgen gehts um 7:30 Uhr mit nem Minibus Richtung Kambodscha. Wo gibts denn eigentlich bitte so was? So einen legendären Service. Wo kann man denn bitte noch in ein Geschäft gehen, das aus ein paar Brettern besteht und nen geklauten BurgerKing-Sonnenschirm als Dach hat und sagen: Hallo, ich will morgen nach Kambodscha. Dann wechseln 6€ pro Person den Besitzer, genauso wie ein Zettel als Quittung und ich bin mir 1000%-ig sicher, dass wir morgen Abend in Kambodscha ankommen. Und ehrlich gesagt, freue ich mich auf die 10 stündige Menschenverfrachtung. Das wird endlich wieder ein Abenteuer, ganz nach meinem Geschmack.

























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