Mittwoch, 2. Mai 2012

Chillertag am Strand


Heute Nacht hat es ziemlich lange geblitzt, aber nicht geregnet. Es war schön mit anzusehen, wie die Lichtblitze über den Himmel huschten und kurz den Bungalow erhellten.
Nach dem Frühstück, es gab ausnahmsweise mal keine Eier mit Speck, sondern Toast mit Honig, Marmelade und Obstsalat, schmierten wir uns mit der restlichen deutschen Sonnencreme ein und machten uns auf zum Strand. Also eigentlich muss man sich ja nicht aufmachen, denn der Strand ist geschätzte 10m weit weg von unsrer Haustür. Dort baute ich mir eine Liege auf uns kurze Zeit später kam auch Stefan, mit Schnorchel und Taucherbrille. Er wollte sich das Riff anschauen gehen, während ich mich einem neuen Buch widmete. „Diabolus“ ist schon fertig und ich brauch neuen Stoff. Jetzt lese ich gerade „Ohne einen Laut“. Da geht es um einen Buschef, dessen Familie plötzlich verschwindet. Irgendwie gruselig, aber auch sehr spannend. Und wenn es mir zu unheimlich wird, schau ich einfach kurz auf, sehe das wunderschöne Meer, die Palmen, der weiße Sand und schwups, bin ich kein Angsthase mehr. Nach dem ersten Kapitel wurden meine Augen aber ziemlich träge und müde und ich beschloss, dass mir das Buch ja nicht wegrennen würde. Also schnell die Rückenlehne von der Liege in die Horizontale bringen und weg war ich. Zum Glück lag ich im Schatten, denn ich weiß nicht, wie viel brauner ich überhaupt noch werden kann. Und ich will ja nicht riskieren, dass mein schöner Teint zerstört wird, weil sich meine Haut wegen einem Sonnenbrand schält. Irgendwann kam dann Stefan wieder aus dem Wasser und meinte, dass die Gläser der Taucherbrille wohl kaputt seien und er deshalb nicht bis ganz raus tauchen konnte. Auf dem Weg dahin hat er auch nur stachlige Seeigel und glitschige Seegurken und ein paar Korallen gesehen. Es war nun schon längst an der Zeit für einen kleinen Mittagssnak oder besser gesagt unser tägliches Pad Thai. Im Restaurant nebenan winkte uns Lena zu. Wir setzten uns zu ihr und wurden ihren andern beiden Freunden vorgestellt, die uns aber nicht so ganz sympathisch waren. Sie blieben auch nicht so lange, denn sie wollten auch noch schnorcheln gehen. Nach 5 min saßen nur noch Stefan und ich am Tisch, schlürften an unsern Shakes und warteten auf das Essen. Ein äußerst schmackhaftes Pad Thai stand da vor mir. Als Stefan nach noch nicht mal der Hälfte satt war, freute ich mich auf das Stücken Chicken, das auf Stefans Tellerseite lag. Doch im selben Moment als ich es mir in den Mund stopfte bemerkte ich, das hier etwas nicht stimmen konnte. Als Stefan dann auch noch meinte, dass es gar kein Chicken sei, sondern eine Knoblauchzehe, die er aussortiert habe, schlürfte ich den ganzen Shake auf einmal weg. Bzw, den ganzen Rest, der noch übrig war. Iiiigitttt! Nun ist es mir schon zum zweiten mal passiert, dass meine Gierigkeit mich ausgetrickst hat. Einmal, als ich dachte, ein Stückchen Brot sei in den Nudelsalat gefallen und aufgeweicht. War es aber nicht. Sondern eine ganze, gepresste Knobizehe, die ich selbst vergesse hatte an den Salat zu machen und unterzurühren. Und jetzt wieder. Bähhhhh!
Naja, ich lachte mich halb kaputt über meine eigene Dummheit. Als ich gerade aufstehen wollte, entdeckte ich einen kleinen Wuschel unter meinem Stuhl. Ein kleiner Balou. Ein thailändischer Balou, der mit angewinkelten Froschbeinen im Sand schlief. Ich konnte einfach nicht anders, als ihn zu wecken und mit ihm zu kämpfen. Es war noch ein recht junger Hund, denn seine Milchzähne waren noch ziemlich spitz. Ach Gott wie ich mich freute. Der Kleine war fast genauso trottelig wie mein Balou. Als er unter der Bank raus kroch, stieß er sich zu erst einmal den Kopf an. :D Was ein Doller! Ich wollten ihn schon mitnehmen, aber es würde ihm hier am Stand, am Meer sicher besser gefallen, als sich von Balou daheim zum Affen halten zu lassen. Ich kuschelte noch einen Weile mit dem Kleinen, der vor lauter Wuschelfell nix mehr aus den Augen sah und setzten ihn dann doch wieder in sein Sandkörbchen, weil ich mich fast zu Tode schwitzte.
Wir chillten den restlichen Tag noch weiter am Strand rum, machten das ein oder andere Foto und kauften noch ein paar Sachen, wie Sonnencreme und Chips im 7/11 ein. Als es schon dunkel wurde duschte ich mir den Sand ab und freute mich unheimlich drüber, dass sich meine Harre endlich nochmal zart anfühlten. Ich hatte ja jetzt Spülung. Was für ein Luxus! Den Stefan natürlich auch gleich austesten wollte und sich seine Haare auch mit Spülung einrieb. Er wunderte sich wohl warum es nicht schäumte. Scheinbar gehört eine gute Spülung wohl nicht zu seinem Sammelsurium in seiner Dusche. Männer eben! Irgendwie hielten wir uns noch sehr lange vor PC auf und lachten uns schlapp über einen Türken bei Olli Geisen, einem hochintelligenten Mädchen, dessen Traumjob „Arbeitslos – oder nee, Superstar!“ wäre und einem Deine-Mudda-Song. Es war schon 22Uhr, als wir endlich im Restaurant um die Ecke ankamen. Ich bestellte mir eine Tam-Yam-Suppe mit nur einer Chilli und Stefan Reis mit Ei. In meiner Suppe schwammen endlos viel Gemüse drin rum, auf das ich es ja gar nicht abgesehen hatte. Mir schmecken nämlich weder die Pilzen noch das Chickenfleisch. Die Brühe der Tam-Yam-Suppe ist für mich das Highlight. Ziemlich scharf, aber ein Geschmack, bei dem man nur noch schlecht aufhören kann zu essen. Ich liebe diese Suppe wirklich. Ich erinnere mich noch genau dran, als Friedel zum ersten mal diese Suppe daheim gekocht hat. Es war ein monströser Topf voll scharfem Wasser. Obwohl ich zuerst gar nicht probieren wollte, aß ich bestimmt 3 Tage von der Suppe. Ich liebe sie wirklich.
Während wir so da saßen und Stefan ungewöhnlich viel quasselte, fingen die Blitze von gestern wieder an über den Himmel zu huschen. Kurze Zeit später kam der Donner dann auch noch dazu und schließlich regnete es. Zum Glück dauerte der Regen nicht gar so lange. Als wir zurück zum Hotel liefen, waren die Straßen schon arg überschwemmt und es donnerte noch immer. Ein erschreckend lautes Donnern, das mich zusammenzucken lies. Der Egoist, mit dem ich Abendessen war, dachte natürlich nur an den PC und die dadrauf gespeicherten 23.000 Fotos und beachtete mein jämmerliches Gequängeln gar nicht.
Jetzt lieg ich im Bett, hab ein paar Bilder rausgesucht, die ich morgen hochladen werde und gucke mir gleich einen neuen Film oder vielleicht doch den letzten Teil von Harry Potter an. Mal sehn, wie die 2-Mann-Abstimmung ausgeht. ;)






Unser Bungalow mit fast-Meerblick



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