Sonntag, 8. Juli 2012

New York

Eigentlich wollte ich ja gar nichts mehr schreiben. Aber dieser letzte New York Trip gehört doch irgendwie mit zur Weltreise. Bzw werde ich ab sofort nur noch von der Asienreise erzählen. Denn leider muss ich sagen: I don't love NY. Ok, es ist ganz cool hier, wirklich. Besonders wenn man die Stadt vom 70. Stock des Rockefellercenters sich anschaut oder mit nem Touriboot über den Hudsonriver fährt. Leider hab ich nicht wirklich den Durchblick gehabt, weil 1. meine vertraute Reisebegleitung nicht anwesend war und 2. der Tourimensch auf dem Boot und im Sightseeingbus ein Englisch gesprochen hat, das dem Saarländischen, wenn man das mit Deutsch vergleicht, ziemlich nahe kommt. Kurz gesagt, ich hab nix verstanden.
Aber der Reihe nach. Ich kam am LaGuardia Flughafen an, mit Zwischenstop in Canada, wo ich am Flughafen eine Freundin meiner Schwester traf. Wie klein die Welt doch ist :) Mir war überhaupt nicht bewusst wie heiß es im Sommer in NY werden kann, also hatte ich von allem etwas im Gepäck. Von Bikini bis Wintersocken war alles im neuen roten Koffer dabei. Ich fand auch ziemlich gut zu Sara's Appartement. Ja genau die Sara, bei der ich schon in Abu Dhabi unterkam. Sie ist jetzt wieder nach NY gezogen und wohnt tatsächlich nur ein paar Blocks vom Times Square entfernt. Die vielen Lichter und Leuchtreklamen hab ich mir dann auch gleich mal angeschaut. Mein erster Gedanke war: Wooowww. Mein zweiter: zu viele Menschen...
Ein paar Tage später kam meine Schwester, Lagga, Kunz und Julia an. Ich zog mit Sack und pack in das von uns gemietete Appartement in der 94th Street, Eastside.
Dort liesen wir es uns ziemlich gut gehn, denn komischerweise ist das Steak hier im Supermarkt um einiges günstiger als normale Salami.
Trotz Sightseeing zu den gewöhnlichen Touristationen meinte Nicole, dass NY nicht mit ihrer Lieblingsstadt Berlin mithalten könne. Jaja, wir sind eben aus dem selben Holz geschnitzt. Ich frage mich auch dauernd, wie viel Mühe und Arbeit sich die Filmemacher machen, denn in den tollen Kinofilmen die in NY spielen sieht man nirgends 20 fette Müllsäcke am Straßenrand liegen. Und zum Glück gibt es auch noch kein Geruchfernsehn.
Eines meiner Highlights, auch wenn es für manche makaber klingen mag, ist der Ground Zero. Wir kamen dort an und mussten erst einmal ne halbe Stunde anstehn um Tickets zu bekommen. Nebenbei erwähnt kosten die Tickets nix, aber man braucht sie trotzdem. Dann muss man durch eine Kontrolle. Diese beinhalten die gewöhnlichen Checks wie am Flughafen. Gürtel und Jacke ausziehen und Tasche auf ein Durchleuchtungsband legen. Nach den ganzen Kontrollen kommt man dann in einer Art Park an. Erst beim zweiten Blick, erkennt man die beiden großen Löcher. Dort standen die Zwillingstürme. Heute ist dort ein Wasserfall in ein gigantisches Loch. Und in diesem Loch ist nochmal ein Loch, das in bodenloser Schwärze endet. Ein unheimliches Gefühl lag in der Luft. Als dann auch noch ein Passant uns höflich zur Seite bat um einen Namen zu fotografieren, der am Rande des Wasserfalls eingraviert ist, lief es mir ganz kalt den Rücken runter. Der mann erklärte mir, es sei sein Cousin gewesen... Eine nicht wirklich beeindruckende Stelle New Yorks im Sinne von toll und schön, sondern von gruselig.
Paar Tage später, am Geburtstag der USA holte uns Albert, ein verwandter Opa von Lagga ab, um mit uns nach Long Island zu fahren. Der Strand dort ist wirklich riesig. Bestimmt 500m breit und nach Alberts Aussage 200km lang. Mit Unterbrechungen eben. Dort, am erstaunlich weichen Sandstrand, tummelten sich tausende von Menschen. Mir kam es aber gar nicht so voll vor, da der Strand wirklich unnatürlich groß ist. Das Meer war kühl und erfrischend und bot eine herrliche Abwechslung zum versmoggten New York City.
Wir chillten also alle am Strand, aber Albert wollte doch dann bald zurück. Und wir wollten uns eigentlich das Feuerwerk ansehn. Zum Glück, oder Pech, je nach Sichtweise, landeten wir aber noch in einer Mall im Garden Village. Neben Victoria's Secret, H&M und Nicole's neuem Schulädchen fand ich unheimlich viele Schnäppchen bei Hollister und Abercrombie&Fitch. Und wenn ich Kaufmuffel schon mal in Shoppinglaune bin, muss man das eindeutig ausnutzen. Konnte ich aber nicht so wie ich es wollte, denn der liebe Gott gönnt auch den Amerikanern einen Feiertag im Jahr. Und genau heute machten also alle Geschäft schon um 19Uhr die Luken dicht. Für meine ergatterte Beute belohnte ich mich mit einem Frozen Joghurt mit Erdbeeren. Es wäre nicht ich, wenn folgende Geschichte erfunden wäre. Ich schob also in meiner Gierde eine Erdbeer nach der anderen in meinen Mund, doch leider fiehl eine runter. Nicht auf den Boden sondern genau in eine Einkaufstasche. Mitten auf ein wunderschönes, weißes Top. Wie gut, dass ich noch ein paar Tage im Hause mit dem besten Laundaryservice verbringen darf, bevor ich nach Hamburg ziehe. Denn meine Mama bekommt sicherlich alle Flecken wieder raus. Zur Not mit einer Schere. :)
Wir verpassten also das Feuerwerk und auch Katy Perry's Auftritt. Davon erfuhren wir aber erst am nächsten morgen. Ich sag ja, Glück oder Pech ist Ansichtssache...
Dafür begeneten wir Johnny Depp, Neil Armstrong und Barack Obama... bei Madame Tussauds natürlich.
Gegen Abend machten wir uns wieder auf denWeg. Diesmal hieß das Ziel: "Top of the Rocks". Ich habs ja schon gesagt, hier oben auf dem Dach des Rockefeller Centers ist es wirklich auszuhalten. Ich hätte auch niemals gedacht, dass der Sonnenuntergang in New York so schön sein kann.
Trotzdem ist und bleibt Asien mein Lieblingscontinent. Vielleicht aus diesem Grund verschlug es uns gleich zwei mal nach Chinatown. Wo sich Nicole eine Louis Vuitton kaufte und ich diverse Mitbringsel im
I-love-NY-Style.
Heute morgen packten wir dann endgültig alles zusammen und ich verlies so gegen Mittag das Appartement um zu Sara zu gehn, bei der ich noch 2 Tage bleiben würde. Sie ist aber übers Wochenende nicht da, was heißt dass ich die Wohnung am Times Square ganz für mich alleine habe. Und auch hier werden manchen sagen: boah geil, ich wäre aber lieber wieder zu Hause. Ich meine, ich war lang genug weg, und jetzt sitz ich hier allein rum, nur mit einer fetten schnurrenden Katze auf dem Schoß und schreibe den langweiligsten Blogeintrag des Jahrhunderts.
Aber als Fazit von der ganzen Reise muss ich heute sagen, es ist immer dort am schönsten wo man sich zu Hause fühlt. Ganz gleich ob man dieses Gefühl bei einer völlig Fremden wie Sara in Abu Dhabi verspürt, bei einem Tuk-Tuk-Fahrer auf den Philippinen oder im Vandy in Australien. Sicherlich hält dieses Gefühl nicht 24h am Tag. So weiß ich auch jetzt schon, dass ich bestimmt froh bin, wenn ich dem ganzen Trubel zu Hause wieder entkommen kann. Aber im Moment oder auch in den letzten Monaten wünsche ich mir nichts mehr, als endlich wieder zu Hause, also daheim anzukommen.




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