Donnerstag, 24. Mai 2012

nächstes Ziel: zu Hause

Morgen ist es also soweit. Für manch einen ein ganz normaler Freitag, der Start ins Wochenende. Für den ein oder andern Glückspilz fängt vielleicht der lang ersehnte Urlaub an oder sonst wer muss noch schnell irgendwelche Einkäufe erledigen und plagt sich so stundenlang im Globus rum. Für mich ist dieser Freitag aber der 261. Tag meiner Reise. Der Tag an dem mich ein A340 zurück nach Deutschland bringen wird. Zurück zur Normalität. Aber vor allem, zurück zu meinen Liebsten! Ich habe heut wieder jede Menge Touris gesehen, die sich total freuten, dem tristen Deutschland entkommen zu sein. Ich hingegen sehne mich seit einigen Wochen schon nach kühlerem Wetter, Brezeln und Apfelsaft. Nach einem bzw. meinem Bett und der nie ruhenden Hektik, die sich in ständigem Telefonklingeln oder an der Tür klopfen äußert.
9 Monate. So lange dauert es, bis ein kleiner Mensch in dem Bauch seiner Mutter heran wächst um sich dann der ersten Trennung zu stellen. Diese 9 Monate hab ich nun schon lange hinter mir.
Die 9 Monate, die ich in anderen Ländern, um nicht zu sagen, in einer andern Welt verbracht habe, sind trotz der Tatsache, dass ich laut Ausweis längst volljährig bin, ein Abschnitt meines Lebens, den ich als entwicklungsfördernt bezeichen würde. Ich bin schon stolz auf mich selbst, dass ich es überhaupt gewagt habe, den Rucksack zu packen und zu sagen: So, ich bin dann mal weg. Wie viele Menschen träumen nur davon, einmal an einem einsamen Strand zu liegen, umgeben von Kokosnussbäumen und sonst nix? Auf einem Elefanten durch den Dschungel zu reiten, im Meer mit einer Riesenschildkröte und Nemos zu schnorcheln oder mit einem Jeep über Wüstensünen zu heitzen?
Ich hatte keine Ahnung, was ich alles erleben würde. Aber ich kann in der Tat sagen, dass ich einiges erlebt habe. Natürlich waren nicht immer nur schöne Sachen dabei. So geht es mir immer noch sehr nahe, wenn ich arme Menschen sehe. Gleichzeitig erinnert es mich aber daran, wie gut es mir doch geht und dass jeder, der in der Lage ist, diesen Blog zu lesen, sich doch nochmal vor Augen führen sollte, dass man viel mehr Besitztümern hat, als jeder fünfte Mensch auf der Erde. Trotzdem wage ich es zu behaupten, dass wir nicht glücklicher sind. Das ist wohl eines der größten Punkte, die ich gelernt habe. Trotz allem, zumindest versuchen, glücklich zu sein.
Ich werde es jetzt einfach so handhaben wie Barney. Denn immer wenn es ihm schlecht geht, hört er einfach auf damit und ist wieder legendär.
Ich merke, ich schweife mal wieder ziemlich vom Thema ab...
Noch ein paar Worte zu den letzten Tagen.
Ich habe für Stefan den Dubai-Guide gemacht und ihm die Highlights wie Burj Al Arab, Burj Khalifa, Ski-Dubai, Gold- und Gewürzmarkt, Strände und Malls gezeigt. Außerdem hab ich noch Simone und Andi getroffen und mich über diese vertrauten Gesichter riesig gefreut. Der Fallschirmsprung, der eigentlich gestern stattfinden sollte, wurde leider abgesagt. Wir kamen dort an, und man sagte uns, das Wetter wäre nicht gut zum springen. Zu windig. Wir wollten das Schicksal auf die letzten Tage ja nicht noch herausfordern und so begnügten wir uns mit dem Chauffeurdienst eines ziemlich coolen Elektroautos. So ein Teil, das immer durch Flughäfen düst. Wo doch jeder schon mal gesagt hat: sowas wäre jetzt ziemlich praktisch.
 Und jetzt sitz ich in der Lobby von unserm Hotel, die Flugtickets sind ausgedruckt, die letzten Postkarten (fast) geschrieben, der Koffer ist immer noch nicht fertig gepackt und ich kann es immer noch nicht fassen, dass es morgen schon vorbei ist. Vorbei mit dem jede Woche in einem andern Bett zu schlafen, manchmal 18h am Stück in einem Bus sitzen, an den schönsten Ständen rumzugammeln und täglich das Frühstück serviert zu bekommen.
Was sagt man dann noch groß, außer dass diese Reise ein Bilderalbum mit dem Titel "the Edge of Glory" verdient hat?! Vielleicht will jemand hören, wo es am schönsten ist un wo nicht. Nun ja, mein Lieblingsland sind die Philippinen und am wenigsten mag ich Australien. Warum? Die Menschen, die Natur und die Kultur dieser Länder find ich faszinierend schön oder eben nicht. Aber das soll jetzt keine Aufforderung sein wie: geht alle nach Bohol und meidet Sydney. Da jeder Mensch anders ist, muss auch jeder seine Eigenen Erfahrungen machen und meine, ohnehin schon verkorkste Einstellung nicht als Mustergültig ansehen.
Aber im Generellen ist zu sagen:
1. jeder der jetzt auch auf die Idee kommt, sich die Welt anzugucken: ein Rucksack ist unpraktisch und schwer, ein guter Koffer mit stabilen Rollen ist um Welten besser.
Und 2. Es gibt noch so viel von der Welt zu sehen, dass ich mich jetzt schon auf das nächste Abenteuer freue. Und es wird bestimmt kommen.

P.S.
An alle, die mich, oder auch Stefan, direkt mit Fragen nach Bildern bombadiern wollen:
Wir sind immer noch am sortieren! Leider sind nicht alle Bilder der Öffentlichkeit zumutbar. Daher basteln wir an einer, wirklich legendären, Präsentation. Die bekommt ihr dann natürlich so oft zu sehn wie ihr wollt.
Aber mal wirklich, wollt ihr euch 17 mal ein Bild anschauen, auf dem das selbe zu sehen ist?! Nicht wirklich?! Daher gibts nur das Beste für die Besten :)

2 Kommentare:

  1. Tina, ich bin so unendlich stolz auf dich!!!ich habe dir jeden einzelnen Tag deiner Reise gegönnt,bei jedem Abenteuer war ich in gedanken bei DIR. Doch jetzt bin ich so froh daß du (ihr)endlich nachhause kommt.Ich Liebe dich von ganzem Herzen!!!

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  2. Hi Tina
    Neun Monate haben wir deinen Blog verfolgt, dich kritisiert und ermuntert und durften viele schöne Momente mit dir erleben. Dafür herzlichen Dank!
    Willkommen im Reservat.

    roman

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