Freitag, 28. Oktober 2011

Tag 49 - Mal wieder im Bus

Wir hatten uns heute also endlich aufgerafft die fertig gepackten Pakete zur Post zu bringen. Ich hatte wirklich Glück mit meinem, denn mein Paket wog genau 3,00kg. Stefan hat sich mächtig geärgert, als die Waage 3,15kg anzeigte und er es schon seereisetauglich verpackt hatte. Das nächste Schnäppchen ergatterte ich bei einem Schumacher, der mir meinen Rucksack für 4€ wieder reparierte. Mein Hüftgurt war ja gerissen un da ich nicht weiß, wo ich hier nochmal einen Menschen finden würde, der in der Lage ist, den Gurt wieder zu nähen war ich echt dankbar, die 17kg nicht mehr nur mit den Schultern tragen zu müssen. Der Schumacher benötigte allerdings eine Weile, in der wir wieder zum Hostel liefen und eine Stunde länger Zeit bekamen um auszuchecken. Sehr nett von der Hostelfrau. Wir frühstückten also zuerst mal und dann verstaute ich mein ganzes Hab und Gut in Plastiktaschen. Ich sah aus wie eine Türkin. Vollgeladen mit den ganzen Taschen, verstauten wir also alles in nem kleinen Schuppen surften noch ein bisschen im Internet und holten dann wieder den Rucksack ab. Das Privileg eine Küche zu haben wollte ich auch gleich nochmal ausnutzen und schickte Stefan in den Supermakt was essbares zu kaufen. Er tat es aber nur unter der Bedingung, die ich ihm anbot, dass ich freiwillig spüle. Nach einer halben Ewigkeit, kam er dann zurück. Und was hatte er dabei. Käsenudeln. Ich weiß nicht wie oft ich es erwähnt habe, aber bestimmt schon 10 mal, dass wir die letzten 2 Tage Schinken-Käse-Nudeln hatten. Ich kann ja so ziemlich zu jeder Tageszeit Nudeln essen, aber bitte dann mit verschiedenen Soßen... Männer eben. Wenn man was will, geht man am besten selbst einkaufen. Meine Ausbeute war wesentlich einfallsreicher. Spagetti mit Tomatensoße und Schokocornflkes mit Milch. Es gab also mal wieder Nudeln, leider ohne Käse. Aber verdammt lecker. Ich überleg grad, wieso ich nicht quer durch Italien reise, da würde mir das Essen jedenfalls zu hundertprozentiger Sicherheit immer und überall schmecken. Da unser Bus nach Miri alle 2 Stunden fahren würde, laut dem, was wir eben rausgefunden hatten, beschlossen iwr den Rest vom Tag im Hostel zu verbringen und rumzugammeln. Ich skypte noch etwas mit meiner Mutti und meinem kleinen Liebling und freute mich unheimlich, dass endlich die Karte von Koh Phi Phi angekommen ist. Die Stimmen und Gesichter meiner Liebsten zu sehen, hat mich zwar etwas melancholisch gestimmt, aber da wir ja bald weg mussten, verflog das Heimweh schnell. Der Taxifahrer knöpfte uns 25R ab und wir standen etwas überfordert und am Busbahnhof. Es wurde auch schon langsam dunkel. Kaum hatten wir unsere Köpfe nach links und rechts gedreht, um uns etwas zu orientieren, kamen auch schon wieder diese Menschenhändler auf uns zu. "Where do you wanna go? Special Tourist Price" Ja klar. Stefan ging also zum ersten und ich zum zweiten Typ, die beide ähnliche Angebote hatten. Letztendlich entschieden wir uns aber für einen Bus, er von Außen ziemlich heruntergekommen aussah, aber 3 Sitze pro Reihe hatte. Unser letzter 3-Sitzer-Bus war eine sehr angenehme Art zu reisen, daher dachten wir, was will man da schon falsch machen. Wir aßen in im oberen Stockwerk, das gleichzeitig eine Terasse mit Blick auf die Busse war, einen Burger. Es ist echt Wahnsinn, wie unterschiedlich die Burger doch sind. Ich hab noch keinen Burger in Asien gegessen, der irgendwie einem andern ähnlich im Geschmack war. Außerdem muss ich das nächste mal unbedingt drn denken, "ohne Zwiebeln" zu bestellen. Denn Zwiebeln sind Hauptbestandteil eines asiatischen Burgers. Und meine Liebe zu Zwiebeln ist wirklich unendlich groß... Wärend wir warteten bis der Bus abfahrtbereit war, spielten Stefan und ich noch Shithead. Ein Kartenspiel. Die Frage nach dem Gewinner erübrigt sich eigentlich. Ich gewinne ständig! Was mich immer wieder glücklich und zufrieden stimmt. Da die Fahrt nach Miri ca. 14h dauern sollte, war es im Grunde keine schlechte Idee vorher nochmal die Toilette aufzusuchen. Wenn ich mich über die thailändischen Klos aufgeregt habe, nehm ich hiermit wieder alles zurück. Diese Löcher im Boden, noch nicht mal richtige Stehklos, waren voll mit Kot und Urin vom Vorgänger. Aber es half nix. Augen zu und durch. Als ich die Klospülung betätigen wollte, traf mich fast der Schlag. Ich meine die Thai-Stehklos werden mit einer manuellen Handklospülung betätigt. Man schüttet einen Eimer Wasser eins Stehklo. Hier gibts zwar richtige Spülungen, aber die Hälfte vom Wasser triftt eben nicht das Loch, sondern setzt die ganze Kabine unter Wasser. Ich kämpfte also um mein Leben aus dem Stinkloch wieder rauszukommen. Noch nie war ich so froh über Desinfektionsmittel... Und das unverschämteste aller Zeiten war auch noch: man sollte im Voraus 5cent bezahlen. Tzzzz 5cent. Dieses Klo war noch nicht mal ein halber Pfennig wert. Im Bus bekamen wir die komplette Rückbank. Da der Bus nicht voll war, freuten wir uns sehr, darüber, dass wir uns sogar waagerecht hinlegen konnten. Die erste halbe Stunde, machten wir noch Witze über die holprigen Straßen und den Fahrstil des Busfahrers. Ah ich glaub ich hab noch nicht erwähnt, dass es ein Nachtbus ist. Jedenfalls, war es sehr amüsant, wie wir im Bus rumfiehlen um an eine Flasche Wasser zu kommen. Ich versuchte krampfhaft  mir eine Valium aus meiner Medikamentenbox zu holen und in den Mund zu stecken. Die Tablette verfehlte fast meinen Mund und ich kippte mir auch etwas Wasser über. So ungefedert war der Bus und so schlecht die Straßen. Aber das allerlustigste war, dass alle meine BH's sich in meinem Wäschebeutel befanden. Ich dachte mir, wir sind eh Nachts unterwegs. Schlafen ohne BH ist eh viel bequemer. Aber nicht wenn man alle paar Minten ca. 20cm in die Höhe geschleudert wird, weil ein rießiges Schlagloch in der Straße ist. Wir bekamen also keinen Schlaf. Ich verfluchte den Busfahrer aufs übelste und hoffte, dasa er kein Deutsch verstand. Irgendwann zog ich auf einen freien Platz weiter vorne. Dort schlief ich dann auch irgendwann ein. Späßer gesellte sich auch Stefan nach vorne, nachdem er von der Rückbank gefallen war :D Meine Trinkdiät hielt ich leider nicht aus und musste irgendwann dann doch mal aufs Klo. Dort nahm ich erst gar kein Geld mit, denn ich wollte mich nicht wieder über so dreckige Toiletten ärgern wofür man auch noch was bezahlen musste. Ich bekam außer dreckigen Pisslöchern aber auch noch andere seltsame Dinger zu sehen. Im Flur, zwischen Essensständen und Toilettenanlagen standen Käfigen mit Leguane, Schlangen und Schildkröten. Waren die zum Essen? Dann nix wie weg hier. Alles in allem war die Busfahrt nach Miri eines von vielen Transportabenteuern.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen