Sonntag, 6. November 2011

Tag 58 - Busfahrt nach Banaue

Wir sollten eigentlich um 13Uhr auschecken. Aber da die Rezeptionistin hier eh fast nie da ist, machten wir uns um halb eins also erstmal auf die Suche nach einem Reisebüro um rauszufinden wie wir von hier wegkommen. Die Reiseverkehrskauffrau meinte, wir sollten zum Busbahnhof und dort nachfragen, sie hat nur Komplettpakete im Angebot. Wir fuhren mit einem legendären Bus fur 8Pesos pro Person also zum Busbahnhof, verirrten uns dort und ich schwitzte mich fast kaputt. Deshalb mussten unsere Stammgetränke schnellstmöglich her. Für Stefan eine Cola und für mich ein IceTea. Der ganze Busbahnhof war übersät von Verkaufsständen, aber keiner einzigsten Infostation. Es dauerte daher etwas, bis wir den richtigen Bus fanden. Der Buschef meinte, es gäbe keinen Direktbus nach Banaue und wir müssten irgendwo umsteigen. Also wieder zurück zum Hotel, schnell packen, auschecken und eben diesen Bus nehmen. Was blieb uns auch anderes übrig. Auf dem Weg zu den kleinen Transportbussen, von denen ich übrigens gerne einen als Partybus hätte (sie sehen von Vorne aus wie fette Ami-Trucks und innen wie Thaibusse), lief uns ein ca. 15 Jahre altes Mädchen mit einem Baby auf dem Arm nach und bettelte. Wir dachten zuerst sie wollte an Stefans Bauchtasche, aber was sie eigentlich wollte, war Stefans Cola. Als wir das begriffen, gab er ihr dann die halbe Flasche und die Kleine war überglücklich. Und ich war mal wieder den Tränen nahe.
Wir packten also schnell, ich musste noch ein Formular ausfüllen, wie gut uns das Hotel gefallen hatte, wo ich überall einfach "good" ankreuzte und dann gings wieder zurück zum Busbahnhof. Diesesmal, ich hatte extra mein T-Shirt gegen ein dünnes Top getauscht, regnete es aber in Strömen. Zum Glück hat mein Rucksack ja ein Regenschutz. Noch schnell zwei Päckschen gesalzene Chips und ne Flasche Wasser gekauft, dann fuhr der Bus auch schon los. Zu unserer Verwunderung saßen wir im einzigsten Reisebus weit und breit. Was auch der Grund dafür war, dass es eine Klimaanlage gab. Schon nach einigen Minuten, war ich so durchgefrohren, dass ich mich ganz fest in Stefans Decke einmummelte und einschlief. Als ich wach wurde, blickte ich um mich, sah nichts als Pampa und einen Menschen hinterm Busvorhang sitzen. War das Stefan der sich da zusammengerollt hinterm Vorhang versteckte? Ich wollte also gleich wissen, ob alles in Ordnung sei. Er meinte nur: "Ja, wieso?" "Weil du IM Vorhang sitzt?!" Ich hab es wohl manchmal nicht so mit den korrekten Bezeichnungen, aber das "im Vorhang" und Stefans Blick zu dem Satz amüsierten mich ziemlich. Es war also scheinekalt in dem Bus und ich wünschte mir nichts sehnlicher als einen Skianzug oder zumindest meine Fleecejacke und ein paar Socken. Beides war jedoch im großen Rucksack und der lag im Gepäckfach. Zum Glück machten wir bald eine Pause und ich kam raus um mich aufzuwärmen und etwas zum Essen zu kaufen. Wir kauften 2 Portionen Nudeln, eine Frühlingsrolle, eine Bananenrolle und eine Tüte mit Zwiebelbrot-Crackern. Nach dem Hauptgericht, wir saßen schon wieder im Bus, die Aufwärmpause war nur ganz kurz, wollte Stefan die Crackertüte öffnen. Allerdings lassen sich normale Chipstüten nicht so öffnen wie man es von deutschen ChioChips kennt. Normalerweise reist man ja die Tüte so auf, dass man schön von oben reinlangen kann. Das geht hier aber nicht. Alle Tüten sind mit Konrads-Spezial-Kleber verschweist. So auch diese Crackertüte. Daran hatte Stefan wohl nicht mehr gedacht, denn die Tüte öffnete sich mit einem lauten Knall, alle Cracker flogen durch den Bus, ich fing in meinem Schock drei Cracker mit der Hand auf und alle Kinder hinter uns lachten uns aus. Ich konnte nicht mehr uns lachte mich kaputt. Es war ger genialste Anblick, die Cracker im ganzen Bus zu sehen. Aber noch besser war die Sekunde davor. Der Knall! Die Cracker in der Luft, wie Konfetti! Stefans Blick! Und dann die drei Cracker in meiner Hand! Genial! Das war dann wohl die Lachnummer an der wir uns die während der ganzen Fahrt ergötzten! Herrlich! Der Rest von der Fahrt war nicht mehr wirklich prickelnd. Ich freute mich über meine Fleecejacke und meinen gefüllten Magen. Hauptsach warm und satt! Irgendwann so gegen 20Uhr mussten wir umsteigen. Meine schlimmste Befürchtung wurde fast war, als uns ein Typ sagte, es würde heute kein Nachtbus nach Banaue fahren. Toll. Lost am Busbahnhof. Davon hab ich ja immer geträumt. Und dann auch noch im Regen... Zum Glück wusste es ein anderer Mensch besser, wir setzten uns also in ein Taxi und liesen uns zum anderen Busbahnhof kutschieren. Auf den Philippinen ist es nämlich nicht so, dass es ein Busbahnhof für verschiedene Busgesellschaften gibt, sondern jede Gesellschaft hat seinen eigenen Busbahnhof. Krank. Wie soll man sich denn da vor Abzocke schützen. Gar nicht. Naja, letztendlich sind wir für etwas mehr als 10€ doch noch am frühen Morgen in Banaue angekommen. Es schiffte wie verrückt, Alles war vernebelt und wir beschlossen, uns erst mal für ein paar Stunden hinzulegen und abzuwarten...

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