Freitag, 25. November 2011

Tag 72 - 80km bis zum nächsten Geldautomaten


Ich finden kein Frühstück, das mich so begeistert wie das gestrige, also gehen wir wieder ins Takatuka frühstücken. Danach wollen wir nach Sipalay einkaufen und das Takatuka liegt dann ja sowieso auf dem Weg. Ich bestelle mir ein Omelett mit Schinken und Käse und Brot und Marmelade. Leider ist das Omelett reichlich gespickt mit Zwiebeln. Für meine Begriffe zu viele und zu rohe Zwiebeln. Aber Das Marmeladenbrot ist mal wider der Hammer. Wie ich doch richtiges Brot vermisse. Mama, wenn ich zurück komme, ich brauch ganz viel Körnerbrot und am besten furztrocken.
Dann fuhr uns das richtige Padelboot, diesmal für 20P p.P auf die andere Seite, wo uns dann auch schon ein Typ auf seiner Honda für 250P in die Stadt und wieder zurück kutschieren wollte. Deal. Der Typ war echt legendär. Er hatte sein Sewatshirt über den Kopf gezogen, wahrscheinlich dass er keinen Sonnenstich bekommt. Eine andere Idee für ein so lustiges Outfit habe ich noch nict. Und er war sooo stolz auf seine Honda. Er erzählte mir, glaub ich wie viel ccm das Teil hat und platzte fast vor Stolz. Ich denke, ein solches Mopet ist sowas wie ein fetter BMW bei uns. Oh nein, also gibt’s es hier doch: Statussymbole... Naja, egal... Unser Fahrer hatte seine Honda zumindest echt super im Griff, denn auch die schmale Holzbrücke passierten wir, ohne absteigen zu müssen. Auf dem Weg in die Stadt meinte ich zu Stefan, dass ich es bestimmt total vermissen werde, Tricyclette zu fahren oder zu dritt auf nem Mopet rumzuheizen... 

In der Stadt, lässt uns unser Fahrer an einem belebten marktähnlichem Platz raus und wir suchen erst einmal einen Dealer. Jemand, der es vermag unsere Sucht zu stillen. Schnell fanden wir ein Internetcafé für 10P die Stunde. Doch zunächst musste facebook und co warten, da wir ja endlich den Rückflug buchen mussten. Nach weiteren Recherchen, buchten wir den Flug von Cebu nach Singapur am 10.12.11. Leider funktionierte das Online-Check-in auf dieser Homepage nicht... Na toll. Aber wir kommen bis zum 10. ja sicherlich noch an anderen Internetcafés vorbei. Anschließend noch ne kurze Mail an meine Liebsten und dann gehen wir auch schon vom einen kleinen Geschäft ins nächste. Alle haben irgendwie das gleich im Angebot. Deshalb kaufen wir letztendlich fast alles in einem Laden. Frische Mangos, ne andere Frucht, die aussieht wie ein Apfel, ein 6l-Kanister Wasser, Sprite, Cola, IceTea, Toastbrot, Wurst in ner Dose und Magarine. Damit wollten wir am teueren Sugar Beach etwas Geld sparen. Apropos Geld. Da es am Strand ja keinen Geldautomaten gibt und man alles aufs Zimmer schreiben lässt, hätte ich gern den ein oder andern Pesos mehr in der Tasche gehabt. Zur Sicherheit eben. Das Problem: auch hier in Sipalay, einer Stadt gibt es nur einen einzigen Geldautomaten. Und der nimmt nur philippinische Karten. Na toll. Und der nächste ist 80km entfernt. Zum Glück hat Stefan noch Dollarreserve, die nun wohl zum Einsatz kommt. Denn meine Reserve ist sicher vesteckt im Rucksack. Und der leigt im Hotel... Typisch. Schwer beladen geht’s dann auf der Honda zurück. Unser gesamter Einkauf ist zur Hälfte in Plastiktaschen und zur andern Hälfte in nem Pappkarton verstaut. Ich kralle mir gleich mal die leichten Tüten und beschließe, dass Stefan doch mal den starken Mann raushängen lassen soll. Wir latschen die 800m am Strand entlang zurück zur Kokosnussscheiße und ich sehe wie sich ein schwitzender Mensch mit Karton auf den Schultern durch die Hitze quält... Also schnell alles in der Hütte verstauen und nix wie ab ins Meer. Dort plantsche ich zuerst ein wenig rum bis Stefan auf die verrückte Idee kommt, Rolle rückwärts von den Stützstangen eines Bootes zu machen. Natürlich ins 50cm tiefe Wasser. Aber ich wäre ja nicht ich wenn ich nicht mit völliger Begeisterung mitmachen würde. Es war ein Riesenspaß den die Kinder da im Wasser hatten. :)
Gegen Nachmittag oder Abend hin hatten wir schon fast die Hoffnung auf einen wolkenfreien Sonnenuntergang aufgegeben, als sich dann doch die rote Glühlampe kurz von ihrer schönsten Seite zeigte und dann recht schnell im Meer verschwand. Wunderschön. Zum Abendessen bestellte ich mir das Züricher Geschnetzelte und Stefan eine Gulaschsuppe. Die kam zuerst und ich wurde schon wieder neidisch auf Stefans Essen. Aber als ich mein Röstiteller und die geniale Weisweinpilzsoße sah, verflog jeder Neid und ich machte mich wie ein Geier über mein Essen her. Boahhh lecker!
Nach dem Essen und einer Dusche, ich hab Stefan mittlerweile gezeigt wie man die Kabine abschließt, schauen wir noch „Crank“. Der Film ist echt kränk. :) Aber lustig. Dann wollten wir nachsehen, ob diesmal etwas mehr in der Bar los ist, als nur die üblich verdächtige Zockertruppe. Es ist mittlerweile schon so ca 20 oder 21Uhr und immer sind noch keine Menschen in der Bar. Kein einziges Lebewesen, außer ein paar Gekkos sind hier. Tot, alles tot... Aber dann mache ich eine umwerfende Entdeckung. Der Nachthimmel zeigt sich von seiner magischen Seite. Überall am dunklen Zeltdach über uns leuchten Sterne. So klar und hell und so greifbar nah. Ich bleibe für ein paar Minuten regungslos und mit offenem Mund am Strand stehen und genieße den Anblick. Bis mir dann doch irgendwann mein Genick weh tut. Stefan meint, man könnte die Sterne nicht fotografieren, zumindest nicht mit unseren Kameras. Das lass ich aber nicht auf mir sitzen, rase zurück in die Hütte und komme mit Decke, Foto und dem dicken Rohr zurück. Leider hab ich vergessen, was mir Roman bezüglich der Belichtungszeit gesagt hat, als ich ihn wegen Blitz- und Gewitterbilder gefragt habe. Ich erinnere mich nur noch an sowas wie B im manuellen Modus. Das bekomm ich dann auch noch hin, aber leider zeigt das Bild dann doch nur den Polarstern und nicht die Milliarden Sternen nebendran. Solte Stefan da etwa echt Recht haben und ich kann selbst mit Objektiv und dickem Rohr kein Bild vom Sternenhimmel machen? Das würde mich ziemlich frustrieren. Ich beschließe, den Fotograf meines Vertrauens sofort zu kontaktieren, sobald ich wieder eine vernünftige Internetverbindung zur Verfügung habe. Bis dahin mach ich mir aber erst einmal keinen Kopf und genieße die Lichter des Universums. Mit dem Bild einer Sternschnuppe noch im Kopf, falle ich ins Bett und schlafe selig ein.

1 Kommentar:

  1. Hi Tina, Du kannst tatsächlich auf den Polarstern ausrichten, dann entweder im manuellen Modus bei Blende 5,6 eine Verschlusszeit bis 60 sec wählen oder mit einem Fernauslöser auf "B" noch länger belichten, dann aber bei Blende 8 oder 11. Oder die geniale G3 auf SCN und dann die Nachtlandschaft auswählen und die Zeit wählen. Stativ ist Pflicht! Schoene Grusse aus dem Reservat. roman

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