Mittwoch, 30. November 2011

Tag 81 - immer noch in Boracay


Typisch, wenn ich keinen Kater mehr zu Besuch habe, ist das Wetter wieder mies. Nach dem Frühstück sind wir sofort zum Strand. Stefan ohne Schuhe und ich auch. Aus Solidarität natürlich. Aber irgendwie war die Stimmung dort komisch. Nicht nur dass es tröpfelte, auch meine Stimmung war nicht super. Stefans auch nicht. Irgendwie fühlten wir uns beide komisch. Undefinierbar komisch. Es gab zwar einige lustige und amüsante Situationen, wie das Chinesen-Päärchen, das zwei schwarzen Straßenkinder einen Mango-Shake gekauft hatte und nun ununterbrochen Fotos von den Kids schoss.

Oder das kleine Mädchen, das im Sand spielte und irgendwann so vollgesandet war, dass es aussah wie ein Schnitzel. Ein Kinderschnitzel sozusagen. Ich hielt das nix tuen nach ner gefühlten Ewigkeit nicht mehr aus und beschloss meine Nutzenanalyse durchduführen. Mein persönlicher BWLer half mir dabei, denn ich bekam fast schon eine halbe Lebenskrise, als ich abwägen musste, ob mir nun Geld oder Freizeit wichtiger ist. Ich hab doch sowieso schon Schwierigkeiten damit, mich zu entscheiden, dann soll ich auch noch Punkte für Geld, Freizeit, Felxibilität usw vergeben. Kein Wunder, dass kein eindeutiges Ergebnis rauskam, was ich nun studieren soll. Also setzten wir uns wieder ins Deja Vu und recherchierten. Irgendwann fasste ich also den Entschluss, es mal wieder mit einem BA-Studium zu versuchen. Diesmal Fachrichtung Tourismus. Wenn das nicht klappt, wird mich schon noch ne Uni nehmen. Zurück im Zimmer, passierte das übliche. Ich lag im Bett und nach 3 Minuten schlief ich tief und fest. Wieso bin ich nur immer so müde? Es muss echt daran liegen, dass ich nun schon zu oft in einem äußerst komfortablen Bus schlafen musste und jetzt jedes echte Bett nutze um in einer normalen Schlafhaltung etwas Energie aufzutanken. Ich wachte wieder so gegen 19Uhr auf. Wir stopften all unsere schmutzige Wäsche in eine Plastiktüte und wollten diese bei der Wäscherei abgeben. Eigentlich hätte ich es noch ne Weile mit meinem Kleidervorrat ausgehalten, aber da hier das Kilo Wäsche nur 35P kostet, muss man bei so einem Angebot auch zuschlagen. Wir liefen also mit der fetten Tüte die Hauptstraße entlang, kauften noch ne Flasche Malibu und bemerkten, dass hier ja die Bordsteine bei Sonnenuntergang schon hochgeklappt werden. Soll soviel heißen wie, dass die Wäscherei schon zu hatte. Zum Glück. Denn sonst wäre ich nicht zur rechten Zeit am rechten Ort gewesen um ein kleines Katzenleben zu retten. Wir spazierten auf dem Bürgersteig entlang, auf der Straße düsten Tricyclets hin und her und da sah ich es ein paar Meter vor mir. Ein winzig kleines Babykätzchen. Es hatte die Augen zwar schon offen, konnte aber noch nicht richtig laufen, aber es robbte sich in Richtung Straße. Ich konnte es nicht zulassen, dass sich so ein kleines Wesen freiwillig überfahren lies. Also fasste ich all meinen Mut zusammen, nahm das mauzende, nicht entwurmte Wesen hoch und hielt plötzlich eine Hand voll Leben auf meiner Handfläche. Nebenan war eine Hoteleinfahr mit Garten wie es aussah. Da musste das Kätzchen wohl hergekommen sein. Ich übergab es also dem Wachmann dort und hoffte, dass es nicht gleich an den Wachhund verfüttert wurde. Und im nächsten Moment musste ich an Samira denken und daran wie sie einmal mit einem Käfig voller Eichhörnchenbabys vor mir stand. Sie hätte das Kätzchen mit Sicherheit mit nach Hause genommen, aufgepäppelt und ihm jede Nacht das Fläschchen gegeben und danach das Bäuchlein massiert. So klein war das Wesen nämlich erst. Aber ich hätte nicht mehr tun können, denn ich glaube kaum, dass man hier Katzenbabymilch an jeder Ecke bekommt und eine Tierarztpraxis hab ich auch noch nirgends gesehen...
 
Wir kauften noch Orangensaft, Red Bull und Chips uns machten uns dann auf zum Deja Vu, Mal wieder. Und wen treffen wir auf dem Weg? Die Masseusen, Girly und Florence. Die freuten sich wieder uns zu sehen und wir machten nur, dass wir schnell ins Deja Vu kamen. Allerdings haben wir nicht damit gerechnet, dass wir ja auch wieder auf dem Rückweg an ihnen vorbei mussten. Nach ner Portion Pommes mit Knobidip ließen wir uns auf eine Verhandlung über eine Massage ein und bemerkten warum die beiden Masseusen wurden. Sie lieben es wohl jemanden anzutatschen. Girly hing an Stefans Arm und Florence petzte mir in meine Bäckchen.

Aber nicht nur einmal, sonder sie ganze Zeit über. Ich sah vor meinem inneren Auge eine 10 jährige Tina, die von einer Eisdielen-Ayhan in die Bäckchen gepetzt bekommt. Florence ergötzte sich förmlich ein meinem speckigem Gesicht. Stefan meinte später, dass ich ihn hier nicht wegen seinen Grübchen verkaufen könnte, er aber jede Menge Kohle für meine Bäckchen bekommen würde. Alles klar, dann stellen wir uns also morgen auch an die Strandpromenade und rufen: „Hellooooo MaaaammmmSiiirrrr, Wanna touch Tinas Bäckchen? I give you a good price.“

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