Dienstag, 20. Dezember 2011

Tag 103 – Apfelpfannkuchen und kalte Füße


Nach eigenen Recherchen kann ich sagen, dass nur 2 von 10 Frauen nicht an der Eisklotzfüßen-Krankheit leiden. Ich gehöre zu den 80% die kalte Füße haben. Sogar hier in Melbourne. Aber es widerstrebt mir trotzdem Socken anzuziehen. Allein uns dem Grund, weil es hier ja Sommer ist. Und im Sommer trägt man keine Socken. Auch wenns kalt ist.
Ich bin heute mit warmen Füßen aufgewacht. Es war so ca. 6Uhr früh. Der wolkenbehangene Himmel von gestern war immer noch da. Und da ich hier ja 10h in der Zukunft lebe, war es eine gute Zeit um mit den Daheimgebliebenen zu schreiben. Wahrscheinlich haben die mehr Anrecht auf kalte Füße, bei den Schneemännern die überall bei Facebook gepostet werden.
Wirklich ausgeruht war ich aber noch nicht. Also drehte ich mich nochmal um und schlief bis 12Uhr. Nach ein paar Scheiben Toast mit Käse, was es hier bei Theresa übrigens gratis gibt, war ich schon richtig wach. Ich erzählte noch ewig mit dem Franzosen und dann war es auch schon halb 4. Ich wollte ja in die Stadt um mir bei Auto-Barns die Campervans anzusehen. Was ich nicht bedacht hab, dass die ja schon um 17Uhr zu machen. Ich lief also bis zum Victoriamarkt, denn dort sollte irgendwo Barns sein. War er aber nicht. Also fragte ich, wo die dazugehörige Straße sei und fand heraus, dass ich noch mindestens 15min laufen musste. Obwohl Melbourne echt geeignet für solche orientierungslose Vögel wie ich es bin ist, rechnete ich aber mit der doppelten Zeit um zum Autohändler zu gelangen. Nun war es schon viertel vor 5 und ich sah ein, dass ich mir wohl heute kein Auto mehr ansehen konnte. Also gemütlich zurückschlendern. Unterwegs entdeckte ich einen tollen Laden. So ne australische Fundgrube. Es gab alles was ein Kruschherz begehrt. Da will ich morgen unbedingt nochmal hin. Momentan hab ich zwar vergessen wieso, aber ich denke, es hatte seinen Grund, wieso ich ständig Elisabeth Street murmele. Denn da befindet sich der Laden. Heute wollte ich etwas für die Allgemeinheit aber auch für mein leibliches Wohl tun und kochen. Dazu musste ich aber noch ein paar Zutaten besorgen. Da ich gestern ja eh schon fast alle Straßen abgeklappert habe, fand ich „Big W“ recht schnell. Ich fuhr die Rolltreppe runter und es bot sich mir ein gigantischer Anblick. Am ehesten kann man sich diesen Anblick vielleicht vorstellen, wenn man sich versucht, Globus komplett von oben zu sehen. Nur ohne Frischeabteilung. Die gabs im Geschäft nebenan. Dort kaufte ich Äpfel und Milch für meine Apfelpfannkuchen. Theresa hatte mir am Handy mitgeteilt, dass Eier, Mehl und Zucker zuhause seien.
Mit der Bahn braucht man ja ca. 15min und die fährt echt langsam oder hält andauernd an. Ich dachte mir also, kannst ja auch heim laufen. Da siehst du wenigstens noch was von Melbourne. Und wirklich, ich fand auf Anhieb die richtige Straße. Und wäre ich nicht so faul gewesen, wär ich den ganzen Weg zurück gelatscht. Aber auf halber Strecke begegnete mir die Bahn und ich stieg dazu. Mal wieder schwarz. Hab immer noch kein Münzgeld. Und mal wieder hat es niemanden gejuckt. Ich hoffe das geht nicht irgendwann mal in die Hose. Aber sogar bei der Hinfahrt in die Stadt hat der Busfahrer gesagt, es wäre kein Problem, der Automat würde eh nicht funktionieren.
Und dann folgte eine Tinaaktion. Sich im Zentrum von Melbourne zurecht zu finden, ist nun nicht schwer. Sich aber die 2 Straßenecken von der Bahnhaltestelle bis zu Theresas Haus zu merken, sollte noch einfacher sein. Sollte. Nicht für mich. Jedenfalls hab ich mich kurz vor der Haustüre verirrt. Ich lief alle möglichen Sträßchen ab. Aber irgendwie wollte ich mich nicht an diese Häuser erinnern. Kein Wunder, ich bin ja noch nie zuvor da entlang gelaufen. Nach einer halben Stunde umherirren, lief ich zurück zur Haltestellt und befahl meinem Gehirn sich gefälligst an den richtigen Weg zu erinnern. Und tatsächlich. Ich war eine Straße zu früh abgebogen. Deshalb kannte ich hier nichts. Und nun folgte ich wieder den Punkten, die Wegweiser für mich darstellen. Wie der Feigenbaum, dessen Duft mich so an Kroatien erinnert oder der akkurat gemähte Rasen vor einem schicken Haus. Noch schnell den Schlüssel aus dem Briefkasten kramen und drinnen bin ich. Es ist keiner zuhause. Theresa und der Franzose sind irgendwo picknicken und gehen dann zum Chor. Nix für mich. Ich suche lieber Schüssel und Pfanne zusammen um meine Apfelpfannkuchen zu backen. Es gibt aber leider nur Vollkornmehl, was die Pfannkuchen ziemlich sättigend macht. Nach 2 Genaschten bin ich schon total satt und vollgestopft. Der Rest wird aber schon wegkommen. Schließlich kommt heute Stefan wieder und ich bekomme in ein paar Stunden bestimmt wieder Hunger. Und Theresa und der Franzose wollen sich sicherlich auch von meinem Können überzeugen. 
Jetzt hab ich mich etwas hingelegt, denn es ist erst 21Uhr. Bis Stefan landet oder ich ihn irgendwo abholen muss, dauert es also noch ein Weilchen.

1 Kommentar:

  1. Hallo Tina, Australien, Sommer.... Wo bleiben die Bilder? Wenigstens ein Känguruh oder so was?
    Herzliche Grüße aus dem Reservat...

    roman

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