Heute morgen wurde ich doch tatsächlich
von einem Thailand-untypischen Geräusch wach. War das etwa Regen der
auf das Wellblechdach unserer Hütte tropfte? Leider ja. Der Himmel
draußen war wolkenverhangen und düster. Grund genug gleich nochmal
ins Bett zu klettern. Nach einer Stunde etwa, die wir, mal wieder mit
Harry Potter teilten, hörte der Regen auf. Die Sonne lies sich zwar
den ganzen Tag über nicht blicken, aber wir nutzten den Tag, um
etwas rumzulatschen und uns zu überlegen wie es weiter gehen sollte.
Wir kamen zu dem Entschluss, dass wir für morgen einen
4-Inseln-Schnorchelausflug buchen und heute den Tag mit „Arbeit“
verbringen wollten. Stefans Mama wird sich sicherlich drüber freuen
zu hören, dass er ganz fleißig an Bewerbungen rumgebastelt hat.
Dank jeder Menge Süßkram und Cola ist wohl tatsächlich was
akzeptables dabei rausgekommen. Bis eben auf das Foto :)
Ich vertiefte mich derweil ganz in die
Seiten eines neuen Buches. „Diabolus“ heißt es. Da geht es um
ein paar superschlaue Menschen, die die Welt davor beschützen
müssen, dass der ultimativen Geheimcode an die Menschheit gelangt.
Denn mit diesem Code können alle möglichen E-Mails usw
verschlüsselt werden und Terroristen hätten einfach freie Hand zum
Bomben legen. Oder so in der Art. Jedenfalls ganz spannend und
interessant. Ich bin irgendwie von mir selbst überrascht, dass ich
nun schon das 4. Buch lese, seit ich auf Reise bin. Normalerweise bin
ich ja eher nur der Bilderbuchtyp. Denn vom vielen Lesen bekommt man
Nackenschmerzen :) und genau deshalb lies ich mich am Abend
massieren. Man gönnt sich ja sonst nix. Stefan war immer noch mit
Lebenslauf und co. Beschäftigt, daher wartete er im Restaurant
nebenan auf mich. Dort aßen wir auch gleich zu Abend. Wir teilten
uns ein Pad Thai, da wir mittags ja schon reichlich thailändische
Köstlichkeiten verspeist hatten. Auf dem Rückweg zur
Hotel-Hütten-Anlage wurde uns bewusst, dass heute ja Freitag war und
der Rezeptionsmensch irgendwas von Party am Freitag gesagt hatte.
Party für wen? Die 7 Menschen die hier nächtigen? Genau. Und weil
wir morgen ja um 7 aufstehen mussten, hatten weder Stefan noch ich
Lust auf diese 7-Mann-Party. Der DJ sah das wohl anders. Nicht nur,
dass es mir vorkam, als hätte er die Boxen neben meinem Ohr
deponiert, auch war die Musik so schlecht wie ich sie selten gehört
hatte. Bum-Bum vom feinsten. Solche Musik läuft noch nicht mal auf
dem Bauernfest beim Breakdancer. Mein Herz hüpfte ständig zum
lauten Bass und so war es uns nicht gestattet einen gemütlichen
abendlichen Film zu gucken. Irgendwie schaffte ich es aber dann doch
einzuschlafen. Stefan meinte, immerhin wissen wir jetzt, dass wir
quasi in der Disco auf der Tanzfläche einschlafen können. Ich wurde
kurz vor 3 Uhr nochmal wach, als immer noch abartig laute Musik lief.
Man merkt richtig dass ich schon ganz alt und verbittert werde. Denn
ich wollte grad schon rummotzen, Stefans Baseballschläger nehmen und
damit den DJ zwingen endlich ruhe zu geben oder ich würde ihn an
eine Palme fesseln und ihm 8h lang die Flippers aufzwingen, als dann
endlich die Musik aufhörte. Was ein Segen. Ich schlief dann doch
noch ohne Mordgedanken bis zum nächsten Morgen durch.
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