Samstag, 12. Mai 2012

Koh Tao - die Insel auf der man hängen bleibt

Wie die Überschrift schon deutlich macht, sind wir immer noch auf Koh Tao. Wir haben alle Kletter-Pläne über den Haufen geschmissen und bleiben nun bis so ziemlich zum Ende der Reise hier.
Ich berichte mal eben im Schnelldurchlauf. Wir waren bei Phoenix-Divers tauchen, da Stefan ja gerade einen neuen Open-Water-Kurs angefangen hat. In dem Kurs war auch Lena, die wir auf der Fähre ja schon getroffen hatten. Sie ist wohl sehr zufrieden mit unserer Empfehlung. Unsere ersten beiden Tauchgänge waren bei Chumpon Pinnacle und dem White Rock. Leider sahen wir bei beiden Tauchspots keinen Walhai. Dafür war die Unterwasserwelt gigantisch schön. Mindestens 20m klare Sicht, überall bunte Fische, (lebende) Korallen und so viele Anemonen, die einen ganzen Felsen bedeckten. Sowohl Stefan als auch ich, hatten Koh Tao nicht so schön in Erinnerung. Das Great Barrier Reef hat echt ganze Arbeit geleistet.

Am 10.5.12 lief unser Visum ab und da der Plan, über die malaysische Grenze nach Koh Lipe ja ohnehin gestorben war, liesen wir uns für 2000 Baht verschiffen. Mit dem Nachtboot ging es zuerst nach Chumpon und von dort aus mit nem Minibus bis nach Burma. Dieses Nachtboot übertraf alle bisherigen Erlebnisse bezüglich Schlafmöglichkeiten auf einem Schiff. Auf den philippinischen Fähren, standen ja schon Doppelbetten im Kasernenstyle rum. Wenigstens aber an Deck und nicht in einem geschlossenen Raum. Diese Nacht verbrachten wir also in einem Raum mit Panzertür, der ca. 44m² groß (oder auch klein) war und genau so viele Betten beherbergte. Es war also verdammt eng. Die Matratzen lagen sogar zwischen den einzelnen Gitterhochbetten. Was meine Platzangst etwas linderte war die Tatsache, dass wir zwei Schlafmöglichkeiten nahe der gepanzerten Fluchttür bekamen.



Am frühen Mittag erreichten wir die Grenze zu Burma, die man mit einem Longtailboot passieren muss.

 Dort sammelte unser Thai-Visa-Run-Mensch alle Pässe ein, drückte den Stempel auf eine schon überfüllte Seite und rief dann die Namen aus, damit die Pässe wieder an den richtigen Mann kamen. So hielten Miss Tina und Mr. Stefan kurz drauf ihre Reisepässe mit einem neuen Burma-Stempel in der Hand. Nun noch schnell zurück nach Thailand und wir habens geschafft, dachten wir. Leider rechneten wir nicht, mit einer 2 stündigen Wartezeit vor dem Einreiseschalter auf der thailändischen Seite. Zum Glück liefen ganz viele interessante Menschen und Kinder rum, die ich fotografieren und mir so die die Zeit vertreiben konnte.




Verschwitzt, müde, leicht genervt und mit einem unerträglichen Mundgünther kamen wir gegen 15Uhr wieder auf Koh Tao an. Unterwegs habe ich Trauben gekauft. Keine normalen Trauben, sondern monströse riesen Trauben. Leider waren sie nicht ganz so lecker wie sie aussahen. Dennoch wollten wir den ganzen Klotz nicht wegwerfen und da traf es sich, dass ein kleiner Junge, der Pfandflaschen in 2 Säcken, die so groß waren wie er selbst, durch die heißen Straßen Koh Taos schleppte. Stefan ging zu ihm und hielt ihm die Tüte mit den Trauben hin. Er dachte wohl zuerst, er dürfte sich nur eine nehmen, aber als er begriff, dass wir ihm die ganze Tüte schenkten, strahlte sein Gesicht die pure Dankbarkeit aus. Er strahlte Stafan und mich mit einem wunderschönen Lächeln an und zeigte seine nicht mehr vorhandenen Schneidezähne. Er bedankte sich mit dem Wai und mir wurde schlagartig klar, dass meine kleinen Wehwehchen, wie verschwitzte Kleider und ungeputzte Zähne keine nennenswerten Probleme der Realität darstellen.

An einem anderen Tag, ich weiß leider nicht mehr genau wie lang wir nun tatsächlich schon hier sind ;) trafen wir uns mit Stefan, Lena und dem restlichen Open-Water-Kurs. Zuerst im Bingo zum essen, danach gings in den Star-Club. Eine ähnliche Lokalität wie die Lotusbar. Strandbar, mit Eimersaufen eben. Ach ja, es ist noch zu erwähnen, dass Lena und Co. einen Walhai sahen. Mist, ich will auch endlich einen sehn...
Wir feierten und tanzen an einem wirklich genialen Ort. Aber nach dem Stefan und ich zu DEM im-Wasser-herum-hüpf-Song schon völlig kaputt waren, bemerkten wir erst richtig, was Australien aus uns gemacht hatte. Wir waren echt keine Partypeople mehr. Wie auch, wenn man nicht regelmäßig trainiert? Denn mit deutschen Backpackern, die überdimensional große Schleifen im Haar tragen oder Highheels im Rucksack mit sich rum schleppen und sich mit billig-Wein für 14$ aus dem Leben beamen, wollte und konnte ich nicht zusammen feiern. Wir steckten, bevor wir uns auf den Heimweg machten noch ein paar Eimerchen ab und dann schlief ich wie ein Murmeltier ein.
Am nächten Tag mussten wir aus dem Hotel raus. Ich versteh zwar immer noch nicht warum. Irgendwie war das Zimmer wohl schon gebucht, egal ob wir gesagt hatten, dass wir das Zimmer noch für 5 Nächte wollen oder nicht. Und da ich nicht meine letzten Tage in einem Mini-Bungalow an der Hauptstraße, wo selbst nachts thailändische Mopeds durchbrettern, verbringen wollte, zogen wir mal wieder um. Ins AC2. Im AC1 waren wir bei unserm Open-Water-Kurs letztes Jahr unter gebracht. Das AC2 ist aber noch etwas schöner, gepflegter und beschäftigt freundlicheres Personal. Daher ist es eine gute Lösung um die letzten Tage zu genießen.
Gester Abend waren wir zwei Restaurants weiter Esse. Ich muss wirklich zugeben, dass ich hier (hab den Namel von diesem Restaurant vergessen) das beste Pad Thai auf ganz Koh Tao gegessen hab. Vielleicht sogar auch das zweitbeste in Thailand. Das beste Pad Thai gibts eindeutig in Khoa Sok.
Es war schon dunkel und wir unterhielten uns über meine Kamera und darüber, dass wir immer noch nicht genau wissen wie man richtige Nachtbilder macht. Denn selbst mit Romans Tipp, löst die Kamera einfach nicht aus. Es wäre nicht thailand wenn es hier kein Internet gäbe. Ich recherchierte also, während Stefan an meiner G3 rumfriemelte. Letztendlich haben wir dann herausgefunden, dass man die Fokuspriorität ausschalten muss um selbst auf irgendwas zu fokusieren. Genau in dem Moment, als die 60sek Belichtungszeit blinkten, verabschiedete sich der Akku. Daher muss ich heute Abend unbedint nochmal brobieren, den Himmel und die Lichter am Strand zu fotografieren.
Aber generell merkt man schon, dass das Thema Kamera doch öfters present ist. Wenn ich mir zB Unterwasserbilder vom ersten Tauchgang ansehe und dazu im Vergleich die Bilder von heute.
Wir waren nämlich heute wieder tauchen. Zwar nicht mit Miro, der uns beim ersten mal jede Menge Moränen gezeit hat und mit uns über (nicht neben) das Riff geschwommen ist. Diesmal war Sarah unsere Divmasterin. Leider waren wir auch nicht allein, sondern hatten noch eine Französin dabei. Angeblich hat sie ihren Open Water erst im Januar gemacht. Ich denk eher, sie hat den Schein in der Khoa San Road gekauft. Denn wir brauchten erst mal ne halbe Weigkeit bis alle an der Leine waren um abzutauchen, dann war plötzlich ihre Maske zu locker, ihre Ohren taten schon weh, obwohl nur eine Welle über ihren Kopf geschwabbt ist und ich hab schon gleich gemerkt, dass diese Frau uns das Tauchen evt versauen könnte. Wir brachten 10min. um zum Meeresgrund zu kommen, da sie die Französin statt Luft abzulassen, Luft ins Jacket pumpte. Irgendwie schaffte sie es dann auch, nach weiteren 5min verloren zu gehn. Sie trieb wie ein gestrandeter Wal an der Oberfläche rum. Somit war der erste Tauchgang dann auch beendet. Der zweite war etwas besser, denn die Französin bekam eine extra Divemasterin nur für sich. Trotzdem war diesmal der White Rock nicht so gigantisch schön wie noch vor ein paar Tagen.
Sarah meinte, wir bekämen den ersten Tauchgang ersetzt. Zum Glück. Morgen tauchen wir dann hoffentlich wieder mit Miro. Der hats einfach drauf!
Hier einige Tauchbilder:










Für den Rest des Tages hillten wir am Strand rum und unterhielten uns über den Unterschied zwischen Flammkuchen und Flammekuchen, Raclette, Butterbrezeln und Kümmelweck.Ich hab vergessen zu erwähnen, dass wir  in einem Himmelbett am Strand rumchillten... Muss man noch mehr sagen, oder ist allein die Vorstellung ausreichend genug, um bei jedem das Fernweh zu wecken? Ok, es ist wirklich ein Prinzessinnengedanke. Dennoch, wer sagt, dass dieses Bild nicht die Pure Erholungsfreude zeigt?


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