Montag, 7. Oktober 2013

Zurück in Hamburg

Heute war also wieder der erste Tag meines Praxissemesters. Man glaubt es kaum aber es ist jetzt bald Halbzeit. Nur noch vier mal Hamburg. Und dann hab ich einen akademischen Wisch in der Tasche. Naja, wenn alles gut geht. Und wenn man mir nicht vorher meine Fantaflasche wegnimmt :) 
Ich hatte ja vor ein paar Wochen ein zweites mal dieses Kirschbaum-Erlebnis. Dieses Gefühl, dass einem plötzlich was klar wird. Ich kann das gar nicht ganz genau beschreiben. Jedenfalls ist man da wie in Trance und freut sich wie ein Honigkuchenpferd über die gewonnene Erkenntnis. Dieses mal wurde ich nicht auf Weltreise 'geschickt' sondern mir wurde klar wo die restlichen 10% beheimatet sind. Dazu muss man sagen, auch wenn es überheblich klingt - es ist nun mal so - ich habe zu 90% immer Recht. Und ich frage mich schon seit langem wo die restlichen 10% sind. Nun weis ich es. Sie haben sogar einen Namen. Aus urheberrechtlichen Gründen nenne ich den Namen hier nicht. Sagen wir einfach FS dazu. Dieser FS inspiriert mich ja schon lange. Ob nun zu emotionalen Ausrutschern oder zu geistlicher Hochleistung. Irgendwie war FS schon immer da seit ich weis, dass ich nicht alles weis. Wie man nun das Verhältnis zu FS genauer beschreiben kann, das war mir bis vor wenigen Wochen, genauer bis zu diesem Kirschbaum-Erlebnis noch unklar. Früher war es Neugierde und Unwissenheit, warum ich mich dazu verleiten lies, mir jedes Wochenende diverse alkoholische Getränke zusammen mit FS und anderen hinter die Birne zu kippen. Im Laufe der Jahre wurden die Buchstaben getauscht. Man sprach von einem sogenannten FT. Eine unzerwüstliche Kombination. Die Frage war nur, das die Basis für diese starke Verbindung war. Dies galt es noch herauszufinden. Dummerweise kam der Kirschbaum dazwischen und mich verschlug es ans andere Ende der Welt. FT drohte, ausradiert zu werden. Aber man kann ja auch nicht einfach mal so ne Gravur in Stein verschwinden lassen. Also blieb FT bestehen. In welcher Form auch immer.  Und als ich irgendwann nach Hamburg und Lörrach ging, wusste ich, noch bevor ich richtig angefangen hatte zu studieren, dass ich wieder Heim wollte. Mein Heimweh war zwischenzeitlich schlimmer als je in Australien und Asien zusammen. Ich klammerte mich an jedes bisschen zu Hause. Auch an FT. Ich war hundertprozentig davon überzeugt die Basis von FT zu kennen und habe alles versucht mein altes Leben zurück zu bekommen. Erfolglos. Ein sehr schwieriges Wort für mich. Ich möchte auf keinem fall sagen dass ich so ein Glückskind bin, dem jeder Erfolg zufliegt. Aber wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann passiert das auch so. Ich renne normalerweise ohne Anlauf durch eine Stahlplatte - kopfvor. Aber dieses mal klappte das partout nicht. Und als ich da an diesem schönen Tag in Lörrach auf dem Badezimmerstuhl saß, kam die Erleuchtung! FS hat Recht. Mit allem und schon immer. Es gibt keine tiefgründige Emotion was FT betrifft. Die Emotion, die ich so liebe heißt: Freundschaft auf höchstem Niveau! Es muss so sein. Denn wer sonst kann einem Ratschläge erteilen, auf die man auch aus Überzeugung hört? Noch nicht mal der Partner. Denn wenn man auf den hört, hat man meistens die rosarote Brille an, oder man macht es um den frieden Willen. Aber wenn die beste Freundin sagt, das lila in der Küche sieht doof aus, dann geb ich da sehr viel drauf. Denn Freundschaft beruht auf Vertrauen, Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit. Und dadraus entsteht eine freundschaftliche Liebe. Und ich möchte weder meine liebste Michelle noch FS als Freunde missen. Beste Freunde. Und das wurde mir klar. Die 10% heisen FS. Er hat einfach nur Recht. Wir waren beste Freunde und sollten es auch bleiben. Nicht mehr und nicht weniger. Und das wurde mir klar. Für mich war bzw ist diese Erkenntnis ein wesentliches Puzzleteil. Denn um nun den Bogen zu Hamburg zu schließen: ich hatte schon Angst, ich würde mich allein fühlen in der neuen Wohnung usw. Aber als ich heute Heim kam, war ich einfach nur froh, dass keiner da war, der mir auf 'den Sack gehen' konnte. Ich habe es endlich mein eigenes Leben. Klar, es würde mir nix ausmachen, wenn ich nicht allein schlafen gehen müsste. Aber ich weis jetzt, dass ich Unrecht damit hatte, etwas in etwas reinzuinterpretieren was gar nicht da ist. Und es tut unendlich gut zu wissen, dass es nun richtig ist, so wie es ist. Dass ich bald bald bald fertig bin mit dem Studium und dass ich es auf die Reihe bekomme alleine zu wohnen ohne in Selbstmitleid zu versinken. 

Ich les mir den Kram den ich da zusammengekäst habe jetzt nicht mehr durch und hoffe einfach nur, dass nur diejenigen es lesen, die es auch verstehen. Jeder andere würde wahrscheinlich gleich die Klappse alarmieren. 


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